HörenSymptome

Dumpfes Gefühl im Ohr

dumpfes gefuehl im ohr

Ein dumpfes Gefühl im Ohr ist etwas, unter dem fast jeder Mensch einmal leidet. In der kalten Jahreszeit, wenn eine Erkältung im Anmarsch ist, beim Tauchen im Schwimmbad oder bei einer Flugreise gehen die Ohren zu und Geräusche hören sich an, als seien sie weit entfernt. Das wattige Gefühl im Ohr ist meist harmlos – es kann aber auch Symptom für einen Hörsturz oder eine andere Erkrankung sein, die einer Behandlung bedarf. Hier finden Sie einen Überblick über die möglichen Ursachen, die für ein dumpfes Ohr verantwortlich sein können.

Die meiste Zeit über funktionieren unsere Ohren so, wie sie es sollen. Gibt es doch einmal Probleme mit den Ohren, wissen wir oft nicht, wie wir die Schwierigkeiten beschreiben sollen – zu ungewohnt ist die gestörte Hörwahrnehmung. Doch gerade das ist wichtig, um dem HNO-Arzt wichtige Hinweise auf die Ursache der Beschwerden liefern zu können. Ziehen Sie deshalb ruhig alle Vergleiche zu Rate, die Ihnen einfallen, beispielsweise:

  • Die Ohren fühlen sich verstopft an, als hätte jemand Holzwolle hinein gefüllt oder als würden Sie Ohrstöpsel tragen.
  • Sie haben ein Gefühl wie Watte im Ohr.
  • Geräusche hören sich leise an, als kämen sie aus weiter Entfernung.
  • Geräusche hören sich gedämpft an, als seien sie unter Wasser oder als befände man sich unter einer großen Glocke.
  • Selbstproduzierte Geräusche wie Schlucken, Kauen oder Sprechen hallen oder scheppern unangenehm.
  • Es knackt oder blubbert in den Ohren.
  • Ein Ohrensausen und Ohrenrauschen ist zu hören, als würde jemand einen Wasserhahn laufen lassen.
  • Man verspürt einen Druck in den Ohren, als wäre zu viel oder zu wenig Luft darin.
  • Die Ohren gehen zu, als wären sie mit einer kleinen Klappe verschlossen.

Was ist die Ursache für dumpfes Hören?

Die gute Nachricht zuerst: Nicht immer sind ernsthafte Erkrankungen wie ein Hörsturz oder eine Mittelohrentzündung die Ursache für dumpfes Hören. Im Gegenteil: Meistens ist dumpfes Hören harmlos und lässt sich gut behandeln – oft verschwindet es sogar von ganz alleine wieder. Harmlose Ursachen können beispielsweise sein:

  • Druckveränderungen: Oft wird der Druck im Ohr durch eine Höhenveränderung ausgelöst. Das ist vor allem beim Fliegen, Tauchen, Seilbahnfahren oder Autofahren im Gebirge üblich. Wenn Sie einen Druckausgleich vornehmen – beispielsweise durch Schlucken, Kauen oder Gähnen – geht das Ohr wieder auf. Bei hartnäckigem Ohrendruck funktioniert die sogenannte Vasalva-Methode zum Ausgleich des Drucks gut: Dazu halten Sie sich die Nase zu und versuchen, durch die Nase auszuatmen, ohne dabei die Wangen aufzublasen.
  • Verspannungen: Es kommt gar nicht so selten vor, dass Menschen morgens auf einmal mit einem dumpfen Gefühl im Ohr aufwachen, das am Vorabend noch nicht da war. Ursachen sind häufig Verspannungen im Kiefer oder im Bereich der Halswirbelsäule. Wenn sie schlecht geschlafen oder sich den Nacken verspannt haben, nachts mit den Zähnen knirschen oder mit dem Kiefer mahlen, kann das ein dumpfes Gefühl im Ohr und Tinnitus verursachen. Geht der unangenehme Druck nicht von allein wieder weg, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Mit Hilfe von Physiotherapie lassen sich die Beschwerden meist gut beheben. Prüfen Sie aber auch Ihr Schlafverhalten und überlegen Sie sich, ob sie ein orthopädisches Kopfkissen anschaffen. Auch Stress und zu viel Sitzen können zu Blockaden in der Halswirbelsäule führen. Zum Wohle Ihrer Gesundheit sollten Sie Stress reduzieren und auf einen ergonomischen Arbeitsplatz achten.
  • Ohrenschmalz: Normalerweise wird Ohrenschmalz über den Gehörgang abtransportiert und verstopft die Ohren nicht. Doch vor allem, wenn Sie versuchen, Ihre Ohren mit Wattestäbchen zu reinigen, kann es zu Ohrenschmalzpfropfen kommen. Dabei wird das Ohrensekret tiefer in den Gehörgang geschoben und verdichtet sich zu einem festen Pfropfen, der das Ohr verstopfen kann oder sogar vollständig verschließt. Durch diesen Ohrenverschluss kommt es dazu, dass sie schlechter hören, gleichzeitig aber selbstproduzierte Geräusche wie Sprechen, Kauen und schlucken laut und hallend wahrnehmen. Der selbstproduzierte Schall kann nicht mehr durch den blockierten Gehörgang entweichen und ist in Ihrem Ohr gefangen. Auch ein Tinnitus kann begleitend auftreten. Experimentieren Sie nicht lange mit einem Ohrenschmalzpfropfen herum: Gehen Sie zu Ihrem HNO-Arzt, er kann den Pfropfen schnell und einfach absaugen.
  • Erkältung: Bei einem Schnupfen tritt dumpfes Hören ebenfalls oft als Begleiterscheinung auf. Verursacht wird es von einer Belüftungsstörung des Mittelohrs durch angeschwollene Schleimhäute im Hals-Nasen-Rachen-Raum. Mit einem abschwellenden Nasenspray gehen die Symptome in der Regel schnell wieder weg. Die Behandlung mit abschwellenden Medikamenten sollten Sie auf jeden Fall während der Erkältung fortsetzen. Denn durch die Schwellung im Hals-Nasen-Raum und den dadurch verursachten Unterdruck im Ohr kann sonst ein Paukenerguss oder eine Mittelohrentzündung entstehen.

Dumpfes Hören bei Hörsturz, Barotrauma oder Lärmtrauma

Neben diesen relativ harmlosen Ursachen gibt es jedoch auch einige ernsthafte Erkrankungen, die ein dumpfes Gefühl in den Ohren erzeugen können. Deshalb gilt: Hält der Ohrendruck über mehrere Tage an oder kommen weitere Symptome wie Ohrenschmerzen, Tinnitus, Schwindel oder Fieber hinzu, sollten Sie im Interesse Ihrer Gesundheit auf jeden Fall den HNO-Arzt hinzuziehen. Es könnte sich ein akuter Hörsturz oder eine andere Erkrankung dahinter verbergen.

Je früher die richtige Therapie eingeleitet wird, desto besser ist die Prognose – das gilt vor allem für einen Hörsturz, aber auch für andere Erkrankungen wie Barotrauma oder Lärmtrauma. Bleiben diese Krankheiten zu lange unbehandelt, können sie chronisch werden und im schlimmsten Fall sogar zu dauerhaften Hörschäden führen.

Welche Krankheiten können dumpfe Ohrengeräusche verursachen?

Krankheiten und Verletzungen, die ein dumpfes Ohrengeräusch verursachen können, sind unter anderem:

  • Gehörgangsentzündung
  • Mittelohrentzündung
  • Riss im Trommelfell
  • Paukenerguss
  • Durchblutungsstörungen
  • Hörsturz
  • Haarzellendefekt im Innenohr
  • Lärmtrauma
  • Barotrauma
  • Diabetes
  • Bluthochdruck

Dumpfes Gefühl im Ohr zusammengefasst:

  • Dumpfes Hören tritt häufig bei Druckveränderungen, Erkältungen oder Verspannungen im Nacken auf.
  • Auch Krankheiten wie Mittelohrentzündung, Hörsturz oder Barotrauma können zu einem dumpfen Gefühl in den Ohren führen.
  • Halten die Symptome länger an oder kommen andere Symptome wie Ohrenschmerzen, Schwindel oder Fieber hinzu, sollten Sie im Interesse Ihrer Gesundheit einen HNO-Arzt aufsuchen. Er kann eine Diagnose stellen und die richtige Therapie einleiten.
  • Je früher die Behandlung eingeleitet wird, desto besser ist die Prognose – das gilt insbesondere bei einem Hörsturz, aber auch bei einem Barotrauma.