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Tinnitus Hörgeräte

Tinnitus Hoergeraete


Hörsysteme gegen das Pfeifen im Ohr. Viele Hörstörungen werden von Tinnitus begleitet. Die Ohrgeräusche können für Betroffene extrem belastend sein. Bei chronischem Tinnitus können eine spezielle Tinnitus-Therapie und Hörgeräte mit Tinnitus Noiser dem Pfeifen im Ohr effektiv entgegenwirken – und für Entspannung sorgen.

In der Fachsprache spricht man von Tinnitus aurium, dem Klingeln der Ohren. Und genau so empfinden Patienten den Tinnitus auch: Sie hören ein quälendes Pfeifen, Rauschen oder Brummen in den Ohren, ohne dass es eine reale Geräuschquelle dafür geben würde. Tinnitus ist demnach eine auditive Fehlwahrnehmung. Für Betroffene ist der Tinnitus psychisch eine große Belastung – schließlich sind sie den Ohrgeräuschen hilflos ausgeliefert und sehnen sich nach Ruhe in den Ohren. Darüber hinaus kann Tinnitus zu weiteren gesundheitlichen Folgen führen, darunter ein gestörter Schlaf, Panikattacken und sogar Depressionen.

Ursachen

Das Pfeifen im Ohr ist weit verbreitet – und die Zahl der Betroffenen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Studien zeigen, dass etwa ein Viertel aller Menschen in den Industrienationen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal unter einem Tinnitus leiden. Typischerweise beginnt der Tinnitus im Alter zwischen 40 und 50 Jahren. Streng genommen ist ein Tinnitus keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das im Rahmen verschiedener Erkrankungen auftreten kann. Ursachen für einen Tinnitus können unter anderem sein:

  • Fremdkörper oder Ohrenschmalz-Pfropfen im Ohr
  • Akustische Traumata wie Knalltrauma, Explosionstrauma, Barotrauma
  • Mittelohrentzündung
  • Schallübertragungsstörungen wie z. B. bei der Verkalkung der Gehörknöchelchen
  • Hörsturz und Durchblutungsstörungen
  • Menière-Krankheit
  • Hypakusis
  • Bluthochdruck

Tinnitus gehört zu den Syndromen, die auch durch Stress und psychische Probleme ausgelöst werden können. Schätzungen zufolge ist etwa die Hälfte der Tinnitus-Erkrankungen stressbedingt. Auch Fehlstellungen der Halswirbelsäule können einen Tinnitus verursachen.

Akuter und chronischer Tinnitus

Grundsätzlich muss man zwischen dem akuten Tinnitus und dem chronischen Tinnitus unterscheiden. Von einem akuten Tinnitus spricht man, wenn die Ohrgeräusche über einen Zeitraum von maximal drei Monaten andauern. Leidet der Patient länger als drei Monate an dem Pfeifen im Ohr, handelt es sich um einen chronischen Tinnitus.

In frühen Phasen ist die Heilungsaussicht bei einem Tinnitus relativ gut, insbesondere, wenn der Tinnitus Symptom einer Erkrankung ist, die gut behandelt werden kann. Nach Heilung der Grunderkrankung klingt meist auch der Tinnitus ab. Je länger der Tinnitus jedoch anhält, desto wahrscheinlicher wird es, dass er chronisch und damit dauerhaft wird.

Therapie

Das Auftreten von Ohrgeräuschen ist immer ein Grund, den HNO-Facharzt aufzusuchen. Mit Hilfe von einem Hörtest und verschiedenen Untersuchungen wird die genaue Art der Hörstörung festgestellt. Ist der Tinnitus Symptom einer Erkrankung, wird zunächst diese gezielt behandelt. Bei chronischem Tinnitus werden oft hochdosierte Vitamin-Präparate, Infusionen, Kortison und durchblutungsfördernde Medikamente eingesetzt.

Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT)

Bewährt bei chronischen Tinnitus hat sich die sogenannte Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT). Die Tinnitus-Retraining-Therapie ist eine Kombination aus akustischer Stimulation und weiteren therapeutischen Maßnahmen wie Verhaltenstherapie, Entspannungstraining und Physiotherapie. Bei der akustischen Stimulation wird das Gehirn umprogrammiert. Es lernt, das Pfeifen im Ohr auszublenden und sich wieder auf die Geräusche der Umwelt zu konzentrieren. Dafür werden spezielle Rauschgeneratoren verwendet, die im Ohr oder hinter den Ohren angebracht werden. Die Rauschsignale werden etwas leiser eingestellt als die Ohrgeräusche. So wird das Pfeifen zwar nicht übertönt, aber ausgeblendet – und Betroffene können lernen, ihre Aufmerksamkeit umzuleiten.

Tinnitus-Noiser zur Linderung der Ohrgeräusche

In Kombination mit der Tinnitus-Retraining-Therapie wird oft ein sogenannter Tinnitus-Noiser eingesetzt. Er produziert ein Breitband-Rauschen und natürliche Linderungsklänge, die für den Patienten wohltuend sind und wie ein Gegengeräusch wirken. Das quälende Pfeifen wird damit neutralisiert. Der Tinnitus-Noiser wird etwa sechs Stunden pro Tag angewendet, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen.

Hörgeräte gegen Tinnitus

Rund die Hälfte aller Tinnitus-Patienten leidet auch unter einer Schwerhörigkeit. Zur Therapie werden daher häufig moderne Hörgeräte mit integriertem Tinnitus-Noiser eingesetzt. Der Tinnitus-Noiser lindert die Ohrengeräusche, gleichzeitig wirkt das Hörsystem dem Hörverlust effektiv entgegen. Ein großer Teil der aktuellen Hörgeräte großer Hersteller wie Siemens oder Phonak verfügt über einen integrierten Tinnitus-Noiser, der im Bedarfsfall eingesetzt werden kann. Die Preise für diese Hörgeräte unterscheiden sich nicht von denen normaler Hörhilfen.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Bei chronischem Tinnitus trägt die Krankenkasse die Kosten für einen Tinnitus-Noiser. Liegt zudem ein Hörverlust vor, bezahlt die Krankenkasse medizinisch notwendige Hörgeräte bis zu einem Festbetrag. Damit ist wieder gutes Hören möglich – und Ohrgeräusche werden reduziert.

In der Therapie von Tinnitus ist Ihr Hörgeräteakustiker ein wichtiger Ansprechpartner. Er stellt Hörgeräte und Tinnitus-Noiser Ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend ein. Bei allen Fragen rund um Hörgeräte gegen Tinnitus nehmen Sie Kontakt zu Ihrem Akustiker auf – bei ihm gehört die individuelle Beratung zum kostenlosen Service!

Tinnitus Hörgeräte zusammengefasst:

  • Als Tinnitus bezeichnet man ein Syndrom, bei dem unangenehme Geräusche im Ohr auftreten. Dabei kann es sich um Pfeifen, Piepen, Summen oder Brummen handeln.
  • Tinnitus ist für Betroffene extrem unangenehm und psychisch belastend.
  • Bei Geräuschen im Ohr sollte ein HNO-Facharzt aufgesucht werden. Er kann mit Hilfe von verschiedenen Untersuchungen und einem Hörtest eine differenzierte Diagnose fällen.
  • Meist ist der Tinnitus nur Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung wie Hörsturz, Mittelohrentzündung, Bluthochdruck oder einem akustischen Trauma. Sind die Ursachen beseitigt, verschwindet oft auch das Ohrgeräusch.
  • Ab einem Zeitraum von drei Monaten spricht man von einem chronischen Tinnitus.
  • Je länger der Tinnitus anhält, desto wahrscheinlicher ist es, dass er dauerhaft ist.
  • Die Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) hat sich als Behandlung bewährt.
  • TRT ist eine Kombination aus verschiedenen therapeutischen Ansätzen wie akustische Stimulation, Verhaltenstherapie, Hörtraining, Entspannungstechniken und Physiotherapie.
  • Bei der akustischen Stimulation mit Rauschgeneratoren lernen Patienten, ihre Aufmerksamkeit weg vom Ohrgeräusch und wieder hin zu Umgebungsgeräuschen zu lenken.
  • Oft wird im Rahmen der TRT ein Tinnitus-Noiser eingesetzt, der die quälenden Ohrgeräusche mit einem angenehmen Linderungsrauschen neutralisiert.
  • Der Tinnitus-Noiser wirkt wohltuend und ausgleichend. Der Hörnerv kann sich erholen.
  • Etwa die Hälfte der Tinnitus-Patienten leidet gleichzeitig auch unter einem Hörverlust.
  • Ein Großteil der modernen Hörgeräte von großen Herstellern wie Siemens und Phonak verfügt über einen integrierten Tinnitus Noiser und wirkt so gegen Hörverlust und gegen Ohrgeräusche.
  • Bei Tinnitus und Schwerhörigkeit übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Hörgeräte und Tinnitus-Noiser bis zu einem bestimmten Festbetrag.
  • Bei Fragen rund um Tinnitus Hörgeräte sprechen Sie Ihren Hörgeräteakustiker an – bei ihm gehört die Beratung zum kostenlosen Service!