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Piepen im Ohr

piepen im ohr

Mit einem Piepen im Ohr zu leben ist oft eine Herausforderung – denn die Ohrgeräusche sind extrem hartnäckig und können einen schier in den Wahnsinn treiben. Für Tinnitus-Patienten gibt es mittlerweile viele Therapieangebote. Dennoch sollten Betroffene sich nicht auf falsche Versprechen einlassen, denn nicht jede Behandlung gegen das Piepen im Ohr ist sinnvoll. Vor allem bei Therapien, die schnelle Erfolge versprechen, sollten Sie skeptisch sein. Eine wirkungsvolle Behandlung gegen chronischen Tinnitus dauert ihre Zeit und kombiniert verschiedene Behandlungsansätze wie Verhaltenstherapie, Hörtraining und Physiotherapie miteinander.

Nicht immer ist das Ohrenpiepsen Grund zur Sorge: Wenn Sie ein leises Piepen im Ohr hören, können auch Stoffwechselvorgänge in den Haarzellen die Ursache sein. In diesem Fall verschwindet das Piepsen im Ohr nach wenigen Minuten wieder. Ein ständiges Piepen im Ohr, das über mehrere Tage anhält, sollte jedoch mit dem HNO-Arzt abgeklärt werden. Das gilt auch, wenn andere Symptome wie Ohrenschmerzen oder Schwindel die Ohrgeräusche begleiten. Denn das lästige Piepen im Ohr kann ernste Ursachen haben wie beispielsweise einen Hörsturz oder eine Mittelohrentzündung. Die ärztliche Behandlung eines akuten Tinnitus richtet sich ganz den Ursachen für das Piepen im Ohr. Doch manchmal bleibt auch nach dem Ausheilen der Erkrankung ein chronischer Tinnitus zurück.

Stress spielt beim Piepen im Ohr eine große Rolle

Wenn das Ohr piept, ist das für Betroffene sehr unangenehm. Vor allem in geräuscharmer Umgebung sind die Symptome eine Zerreißprobe für die Nerven: Schlafen, ein Buch lesen oder einfach nur abschalten – nahezu unmöglich. Immer wieder wandert die Aufmerksamkeit zum Piepen im linken Ohr oder rechten Ohr. Beim Tinnitus spielt die Psyche eine große Rolle. Zwar ist nicht erwiesen, ob das Piepen im Ohr durch Stress verursacht werden kann. Doch Stress ist für die Intensität der Symptome ein wichtiger Faktor. Zudem kann Stress die Beschwerden zusätzlich verstärken, denn er erschwert es den Patienten, sich auf etwas anderes als das Piepen und Qietschen im Ohr zu konzentrieren.

Piepen im Ohr: Ein fachkundiger Berater ist wichtig

Bei einem chronischen Tinnitus kann es zu Schlafstörungen, nervöser Unruhe und sogar Angststörungen und Depressionen kommen. Eine sinnvolle Therapie zielt daher auch immer darauf ab, den Patienten bei ihrem Stressmanagement zu helfen und ihnen Verhaltensweisen an die Hand zu geben, mit dem Piepen auf dem Ohr umzugehen. Für Tinnitus-Patienten ist ein fachkundiger und vertrauenswürdiger Berater rund um alle Fragen zum Tinnitus wichtig. Als Laie ist man nicht immer in der Lage, sinnvolle von sinnlosen Behandlungsmethoden zu unterscheiden. Und je größer der Leidensdruck des Patienten ist, desto eher ist man bereit, sich auch auf dubiose Therapien einzulassen.

HNO-Arzt und Hörgeräteakustiker sind die wichtigsten Ansprechpartner

Die besten Ansprechpartner für das Thema Ohrgeräusche sind der HNO-Arzt und der Hörgeräteakustiker. Beide sind umfangreich geschult und können Betroffenen wichtige Ratschläge geben und wirkungsvolle Therapien empfehlen. Viele Hörakustiker bieten in ihrem Fachgeschäft eine spezielle Tinnitus-Beratung an. Außerdem kann Ihr Akustiker Ihnen moderne Hörgeräte mit integriertem Tinnitus Noiser bereitstellen und die Geräte individuell anpassen. Auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe kann für Patienten sehr hilfreich sein – hier können sie sich mit Gleichgesinnten über das Thema Tinnitus austauschen. Im Internet gibt es spezielle Foren für Menschen mit Tinnitus – eine hervorragende Plattform, wenn Sie erst einmal anonym bleiben möchten.

Piepen im Ohr – was tun?

Bei allen Therapien, die behaupten, Sie schnell und einfach von einem chronischen Tinnitus zu befreien, sollten Sie misstrauisch werden. Es gibt tatsächlich sehr wirksame Behandlungsmöglichkeiten gegen das Rauschen und Klingen in den Ohren. Doch diese sind meistens langwierig und erfordern viel Disziplin, Geduld und Engagement. Denn bei einem chronischen Tinnitus muss das Gehirn umgeschult werden, um die Aufmerksamkeit von dem Piepton im Ohr wieder auf reale Geräusche zu lenken. Bewährt hat sich die Tinnitus-Retraining-Therapie, die aus folgenden Elementen besteht:

  • Akustische Stimulation: Spezielle Rauschgeneratoren, auch Tinnitus Noiser genannt, werden wie Hörgeräte getragen. Sie spielen entspannende Klänge ein, die Patienten dabei helfen, ihren Fokus von den Ohrgeräuschen wieder auf normale Geräusche zu richten.
  • Hörtraining: In einem fachkundig angeleiteten Hörtraining lernen Patienten, sich wieder mehr an ihren Umgebungsgeräuschen zu orientieren und weniger auf ihren Tinnitus zu hören.
  • Verhaltenstherapie: In der Verhaltenstherapie werden den Betroffenen Bewältigungsstrategien vermittelt, um besser mit dem Tinnitus leben zu können. Gleichzeitig werden sie psychisch stabilisiert und lernen, mit Stress umzugehen.
  • Physiotherapie: Bei den Ursachen von Tinnitus spielen Blockaden der Halswirbelsäule oft eine Rolle. Mit Hilfe von Physiotherapie wird die Halswirbelsäule mobilisiert und Verspannungen werden gelöst.

Piepen im Ohr zusammengefasst

  • Ein leises Piepen im Ohr muss kein Grund zur Sorge sein, sondern kann auch von Stoffwechselvorgängen im Innenohr ausgelöst werden.
  • Hält der Piepton jedoch länger an, sollte er von einem Arzt abgeklärt werden. Die Ursache könnten ernsthafte Krankheiten sein – beispielsweise ein Hörsturz oder eine Mittelohrentzündung.
  • Die Prognose bei einem akuten Tinnitus ist sehr gut. Die Therapie richtet sich nach der zugrunde liegenden Erkrankung.
  • Der beste Ansprechpartner rund um das Thema Ohrgeräusche wie Rauschen, Pfeifen oder Piepen sind der HNO-Arzt und der Hörgeräteakustiker.
  • Bei einem chronischen Tinnitus dauert die Therapie länger und erfordert viel Geduld von Betroffenen.
  • Am erfolgversprechendsten ist eine Kombination aus akustischer Stimulation, Hörtraining, Verhaltenstherapie und Physiotherapie.

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