HörenSymptome

Klopfen im Ohr

klopfen im ohr

Störungen der Ohren werden meist als sehr belastend empfunden – man kann sie schlecht ausblenden. Ein Klopfen im Ohr gehört zu den Beschwerden, die Betroffene quälen können, selbst wenn sie nicht mit Schmerzen einhergehen. Das permanente Pochen, Pulsieren oder Knattern im Ohr hält oft auch nachts an und ist eine Zerreißprobe für die Nerven. Um ein pulsierendes Geräusch im Ohr wieder loszuwerden, ist zunächst die Frage entscheidend, ob es sich um subjektive oder objektive Ohrgeräusche handelt. Dies wird bei einer Untersuchung durch den HNO-Arzt abgeklärt.

Für Betroffene klingen die Geräusche vollkommen real: Ein Pochen und Klopfen im Ohr, als säße dort ein kleines Männchen und würde mit einem Hammer immer wieder gegen das Trommelfell schlagen. Doch ohne medizinisches Fachwissen ist es unmöglich zu sagen, ob das Ohrenklopfen tatsächlich ein objektives Geräusch ist, oder ob es sich um eine Fehlwahrnehmung handelt.

Eine akustische Fehlwahrnehmung darf man nicht mit eingebildeten Geräuschen verwechseln. Bei diesen Hörstörungen handelt es sich nicht um eine Halluzination, denn das Gehör nimmt tatsächlich Geräusche wahr. Für diese Geräusche gibt es jedoch keine objektive Geräuschquelle – sie werden im Gehirn produziert. Da unser Gehirn jede Art von Geräuschen verarbeitet, ist es für Betroffene sehr schwierig, zu unterscheiden, ob eine Hörwahrnehmung von einer tatsächlich existierenden Schallquelle herrührt, oder ob sie rein subjektiv ist.

Subjektives und objektives Klopfen im Ohr

Wenn es um Ohrgeräusche geht, die nicht auf tatsächlich existierende Schallquellen zurück zu führen sind, spricht man gemeinhin von einem Tinnitus. Die bekannteste Form des Tinnitus ist ein Piepen oder Pfeifen im Ohr, doch die Ohrgeräusche können in nahezu jeder erdenklichen Form auftreten: Klopfen, Pochen, Knistern, Summen, Brummen, Knacken oder Scheppern. Einen ersten Hinweis darauf, ob das Klopfen im Ohr tatsächlich von einem Tinnitus herrührt, liefert die folgende Frage: Tritt das Pochen im Ohr unabhängig vom Rhythmus des eigenen Herzschlags auf? Dann handelt es sich vermutlich um einen Tinnitus. Ist es dagegen pulssynchron, können Sie davon ausgehen, dass es eine reale Ursache für die Geräusche gibt.

Ursachen von Tinnitus: Lärmüberlastung, Hörsturz oder Morbus Menière

Tinnitus ist oft die Folge von Lärmüberlastung, beispielsweise nach einem Konzertbesuch. In diesem Fall verschwindet das Klopfen im Ohr meist nach wenigen Minuten oder Stunden wieder. Halten die Beschwerden länger an, sollten sie unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Bei einem Lärmtrauma können permanente Hörschäden entstehen – zudem kann ein Tinnitus chronisch werden, wenn er länger als drei Wochen anhält. Stress und psychische Belastungen können den Tinnitus zusätzlich verstärken.

Tinnitus kann jedoch auch Symptom einer anderen Erkrankung sein. Insbesondere, wenn sich zu den pochenden Ohrengeräuschen noch Schwerhörigkeit, Schwindel oder Übelkeit gesellen, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen – er kann Ihnen helfen. Möglicherweise liegt ein Hörsturz vor oder Sie leiden unter Morbus Menière. Leiden Sie zusätzlich unter Ohrenschmerzen, könnte es sich um eine Gehörgangsentzündung, eine Mittelohrentzündung oder ein Barotrauma handeln. Auch hier ist eine schnelle Behandlung wichtig. In manchen Fällen liegt jedoch lediglich ein Ohrenschmalzpfropfen vor – auch dieser kann zu einem Ohrenverschluss und einem Tinnitus führen.

Ohrenklopfen durch Stress?

Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass ein Tinnitus durch Stress verursacht wird. Als gesichert gilt jedoch, dass psychische Belastungen einen vorhandenen Tinnitus verstärken können. Wenn Sie unter einem Tinnitus leiden, kann es daher helfen, Stress zu reduzieren und Entspannungstechniken zu erlernen.

Objektives Klopfen im Ohr: Mittelohrentzündung, Bluthochdruck oder Belüftungsstörungen

Es kann sein, dass es eine tatsächlich existierende Schallquelle für das Ohrenklopfen gibt. Bei allen Erkrankungen, die zu objektivem Ohrenklopfen führen, ist eine rechtzeitige Behandlung durch den HNO-Arzt wichtig. Mögliche Ursachen für ein objektives Klopfen im Ohr sind beispielsweise:

  • Mittelohrentzündung: Wird das Klopfen im Ohr von pochenden Schmerzen begleitet, liegt möglicherweise eine Mittelohrentzündung vor.
  • Bluthochdruck: Oft ist ein erhöhter Blutdruck die Ursache für das Ohrenklopfen. Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose oder ein Aneurysma können zu einem erhöhten Blutdruck führen, der sich durch klopfende Ohrengeräusche äußert. Häufig kommen weitere Symptome wie Kopfschmerzen oder Schwindelgefühle hinzu. Gegen Bluthochdruck sollten Sie im Interesse Ihrer Gesundheit unbedingt etwas unternehmen. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und verzichten Sie auf Rauchen und Alkoholgenuss – das kann helfen, den Blutdruck zu senken.
  • Belüftungsstörungen: Die Eustachische Röhre verbindet das Mittelohr mit dem Hals-Nasen-Raum und sorgt für die Belüftung und den Druckausgleich. Bei einem sogenannten Tubenkatarrh kann es dazu kommen, dass die Funktion der Röhre gestört wird – beispielsweise, wenn die Tube im Rahmen einer Erkältung anschwillt. In der Folge bildet sich im Mittelohr ein Unterdruck, der einen Sog auf die Schleimhaut und das Trommelfell ausübt. Dabei kann es ebenfalls zu Klopfgeräuschen, einem Scheppern oder Klappern im Ohr kommen. Zur Behandlung eignen sich abschwellende Nasentropfen, die Ihnen der HNO-Arzt verschreibt.
  • Druckschwankungen: Bei Höhenveränderungen kann es dazu kommen, dass sich ein Unterdruck oder Überdruck im Ohr bildet. Das ist zum Beispiel häufig beim Fliegen oder Tauchen der Fall. Durch den Druck im Ohr spannt sich das Trommelfell und der Puls kann überlaut gehört werden. Mit einem Druckausgleich durch Kauen, Schlucken oder Gähnen können die Beschwerden beseitigt werden – ein kurzes Plopp im Ohr, und es geht wieder auf.

Klopfen im Ohr zusammengefasst

  • Bei einem Klopfen im Ohr unterscheidet man zwischen subjektiven und objektiven Ohrgeräuschen.
  • Subjektives Ohrenklopfen ist eine Form des Tinnitus und tritt meist nicht synchron mit dem eigenen Pulsschlag auf.
  • Manchmal ist ein Ohrenverschluss, beispielsweise durch einen Ohrenschmalzpfropf, die Ursache für das Ohrenklopfen.
  • Tinnitus kann auch durch Lärmüberlastung und Erkrankungen wie Hörsturz, Morbus Menière oder ein Barotrauma entstehen.
  • Objektive Ursachen für Klopfen im Ohr können eine Mittelohrentzündung, Bluthochdruck oder Belüftungsstörungen sein.
  • Verschwindet das Ohrenklopfen nach drei Tagen nicht, sollten Sie Ihren HNO-Arzt aufsuchen. Auch wenn weitere Symptome wie Ohrenschmerzen, Schwindel oder Übelkeit dazu kommen, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden.