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Ohrenschmerzen

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Sie können dumpf sein, stechend oder klopfend – Betroffene empfinden sie aber immer als extrem unangenehm: Ohrenschmerzen sind ein Symptom, das viele Ursachen haben kann. In den meisten Fällen steckt eine Erkältung oder eine Mittelohrentzündung dahinter. Doch auch Probleme mit den Zähnen oder der Wirbelsäule können Ohrenschmerzen verursachen. Wenn Ihnen die Ohren weh tun, sollten Sie daher grundsätzlich einen Arzt konsultieren.

In der Fachsprache werden Ohrenschmerzen als Otalgie bezeichnet. Mediziner unterscheiden grundsätzlich zwischen zwei Arten der Ohrenschmerzen:

  • Primäre Otalgie: Dies sind Ohrenschmerzen, die direkt von einer Entzündung oder Verletzungen im Ohr herrühren. Vor allem eine Mittelohrentzündung oder eine Entzündung im Gehörgang verursachen oft Schmerzen im Ohr.
  • Sekundäre Otalgie: Als sekundär werden Ohrenschmerzen bezeichnet, wenn sie nur die Begleiterscheinung einer anderen Krankheit sind, die nicht unmittelbar mit den Ohren zusammenhängt. So können sich beispielsweise auch Zahnprobleme oder Nasennebenhöhlen-Entzündungen hinter Ohrenschmerzen verbergen.

Wie äußern sich Ohrenschmerzen?

Eine genaue Beschreibung Ihrer Symptome hilft dem HNO-Arzt dabei, die Ursache für die Schmerzen im Ohr zu finden. Denn Ohrenschmerzen können sich in verschiedenen Varianten äußern, und häufig gibt die Art der Symptome Hinweise auf die zugrunde liegende Krankheit. So können Sie sich beispielsweise folgende Fragen stellen, um den Schmerz besser beschreiben zu können:

  • Sind die Ohrenschmerzen einseitig oder beidseitig?
  • Sind die Schmerzen eher leicht oder stark?
  • Verspüren Sie die Ohrenschmerzen permanent oder nur phasenweise?
  • Lassen die Schmerzen nachts nach, oder halten sie die ganze Nacht über an?
  • Sind die Schmerzen eher dumpf, pochend oder stechend?
  • Wo genau können Sie den Schmerz lokalisieren?
  • Wann trat der Schmerz das erste Mal auf?

Ohrenschmerzen werden häufig von weiteren Beschwerden begleitet. Auch diese Symptome sollten Sie dem HNO-Arzt unbedingt schildern, damit er die Ursachen für die Ohrenschmerzen weiter eingrenzen kann. Symptome, die oft bei Ohrenschmerzen auftreten, sind beispielsweise:

Schmerzmittel bei Ohrenschmerzen

Ihre Ohren tun weh? Oft ist der erste Impuls, zu Schmerzmitteln zu greifen – und erst einmal abzuwarten. Starke oder länger anhaltende Ohrenschmerzen sind jedoch immer ein Grund, den HNO-Arzt aufzusuchen. In den meisten Fällen deuten sie auf eine Entzündung im Ohr hin, manchmal auch auf eine Verletzung. Ein Schmerzmittel hilft zwar gegen die Symptome, beseitigt aber nicht ihre Ursache.

Die meisten Krankheiten, die hinter Ohrenschmerzen stecken können, sind gut behandelbar. Ohne eine fachgerechte Therapie können sie jedoch chronisch werden oder zu Komplikationen führen. Im schlimmsten Fall kann es zu dauerhaften Hörschäden kommen. Lassen Sie Schmerzen im Ohr daher immer von einem Arzt abklären, bevor Sie zu Schmerzmitteln greifen.

Ursachen von Ohrenschmerzen im Überblick

Stark vereinfacht kann man die Ursachen für primäre Ohrenschmerzen in folgende Kategorien einteilen:

  • Entzündungen im Mittelohr oder Gehörgang: Zu den häufigsten Ursachen für Ohrenschmerzen gehören die Mittelohrentzündung und Gehörgangsentzündung. Beide Krankheiten sollten von einem HNO-Arzt behandelt werden, damit sie sich nicht ausbreiten können. Der Arzt verschreibt entzündungshemmende Medikamente, manchmal auch Antibiotika. Bei Kindern wird die Mittelohrentzündung häufig von Fieber begleitet, daher können auch fiebersenkende Medikamente sinnvoll sein.
  • Verletzungen im Ohr: Durch Unfälle oder Gewalteinwirkung können die Ohren verletzt werden. Durch unfachmännische Ohrenreinigung mit Wattestäbchen können die Ohrmuschel und der Gehörgang schmerzhaft gereizt werden. Lärmtraumata und Knalltraumata betreffen vor allem das Mittelohr und Innenohr. Auch bei starken Veränderungen im Umgebungsdruck kann es zu Verletzungen im Mittelohr kommen – in diesem Fall spricht man von einem Barotrauma. Der HNO-Arzt verabreicht bei Verletzungen im Ohr entzündungshemmende Medikamente und entscheidet, ob möglicherweise ein Eingriff vorgenommen werden muss, um die Schäden im Gehör zu beheben.
  • Druckveränderungen im Ohr: Ein erhöhter oder zu niedriger Druck im Mittelohr – beispielsweise beim Fliegen oder Tauchen – kann Ohrendruck und Schmerzen verursachen. In der Regel klingen die Ohrenschmerzen ab, wenn ein Druckausgleich durchgeführt wird.

Andere Ursachen für Schmerzen im Ohr

Wenn uns die Ohren weh tun, muss die Ursache nicht direkt im Gehör liegen. Die Ohrenschmerzen können auch Begleiterscheinungen anderer Krankheiten und körperlicher Probleme sein. Dazu gehören:

  • Erkältung: Ohrenschmerzen sind typische Begleiterscheinung bei einer Erkältung, einem Schnupfen oder einem grippalen Infekt. Klingt die Erkältung ab, verschwinden auch die Ohrenschmerzen.
  • Zahnprobleme: Ein Loch im Zahn, Zahnwurzelentzündungen oder ein Zahnengstand im Kiefer können sehr schmerzhaft sein und bis in die Ohren ausstrahlen.
  • Entzündung der Nerven: Sind Gesichtsnerven entzündet, kommt es neben quälenden Kopfschmerzen häufig auch zu Ohrenschmerzen. Vor allem der Nervus Glossopharyngeus steht in Verbindung mit dem Mittelohr.
  • Wirbelsäulenprobleme: Insbesondere Verspannungen, Blockaden und Entzündungen an der Halswirbelsäule und der Schulter können sich auch durch Ohrenschmerzen äußern.

Hausmittel gegen Ohrenschmerzen

Es spricht nichts dagegen, Hausmittel gegen Ohrenschmerzen anzuwenden – solange die Ursache der Schmerzen medizinisch abgeklärt und die Anwendung mit dem Facharzt abgestimmt wurde. Bewährte Hausmittel gegen Ohrenschmerzen sind beispielsweise Zwiebelsäckchen und Wickel mit Senf oder Heilerde, die Sie von außen gegen die Ohrmuschel drücken. Eine Wärmebehandlung mit Kirschkernkissen, Infrarotlampen, Wärmflaschen oder Dampfbäder hilft ebenfalls gegen die Schmerzen.

Tipps gegen Ohrenschmerzen bei Kindern

Vor allem Kinder klagen oft über Ohrenweh. Wenn Ihre Kinder Schmerzen im Ohr haben, achten Sie darauf, dass sie viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen – vor allem Wasser und ungesüßte Tees. Bei Fieber sollten Ihre Kinder sich körperlich schonen und den Ohren Ruhe gönnen. Auch wenn es langweilig ist, krank im Bett zu liegen – lautes Fernsehen oder laute Musik sind tabu.

Geben Sie Ihrem Kind stattdessen lieber ein Buch zu lesen und achten Sie darauf, dass es viel schläft. Ein dicker Schal oder eine warme Mütze halten die Ohren von Kindern warm und schützen sie vor Zugluft – auch im Haus. Eine abwechslungsreiche und vitaminreiche Kost mit viel Vitamin C hilft Ihrem Kind, schnell wieder gesund zu werden.

Ohrenschmerzen zusammengefasst

  • Ohrenschmerzen sind keine eigenständige Erkrankung, sondern immer ein Symptom.
  • Eine der häufigsten Ursachen für Ohrenschmerzen sind Krankheiten wie eine Mittelohrentzündung oder eine Gehörgangsentzündung.
  • Verletzungen und Druckschwankungen können ebenfalls Schmerzen im Ohr verursachen.
  • Als Begleitsymptom können schmerzende Ohren auch bei Zahnproblemen oder Halswirbelsäulen-Blockaden auftreten.
  • Ohrenschmerzen sollten immer vom Fachmann abgeklärt werden.
  • Als Hausmittel gegen Ohrenschmerzen haben sich Zwiebelsäckchen und Senfwickel bewährt. Auch eine Wärmebehandlung hilft gegen den Schmerz.
  • Bei Fragen zu Ohrenschmerzen sprechen Sie Ihren HNO-Arzt an!