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Ohr verstopft?

Ohr verstopft


Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Ohrverstopfung. Fast jeder kennt das lästige Gefühl eines verstopften Ohres. Häufig empfinden wir einfach nur einen leichten Druck auf dem Ohr, wenn wir morgens aufstehen oder eine Erkältung im Anmarsch ist. Hält das verstopfte Gefühl jedoch länger an, sollte ein HNO-Arzt aufgesucht werden. Denn möglicherweise ist ein Fremdkörper – wie beispielsweise ein Pfropfen aus Ohrenschmalz – der Grund dafür, dass sich das Ohr verstopft anfühlt.

Ist das Ohr verstopft, können verschiedene Ursachen zugrunde liegen. In einigen Fällen rührt das Völlegefühl im Ohr nur von einem Druck auf den Ohren her, in anderen ist der Ohrkanal tatsächlich blockiert. Ob tatsächlich eine Ohrverstopfung vorliegt oder nur ein Ohrendruck, das ist für Betroffene meist nicht klar ersichtlich. Sie bemerken nur ein vages Fremdkörpergefühl im Ohr – und häufig auch, dass sie schlechter hören. Halten die Beschwerden an, sollte im Zweifel ein HNO-Facharzt aufgesucht werden. Er kann den Gehörgang untersuchen und feststellen, woher das Verstopfungsgefühl kommt.

Ursachen von Ohrverstopfung

Ohrverstopfungen und Völlegefühl in den Ohren können folgende Ursachen haben:

  • Druck auf den Ohren: Wenn sich die Ohren verstopft anfühlen, liegt das häufig an einem Druck im Ohr. Dieser Druck kann verschiedene Ursachen haben. Häufig ist der Grund harmlos – beim Fahrstuhlfahren oder beim Tauchen können wir einen Druck auf dem Ohr empfinden. Tritt der Ohrendruck in Kombination mit einer Hörminderung, Ohrenschmerzen oder Schwindelgefühlen auf, kann jedoch auch eine Krankheit zugrunde liegen. Erkrankungen, die zu Ohrendruck führen, sind unter anderem
    • Nasennebenhöhlenentzündung
    • Paukenerguss
    • Erkältung
    • Mittelohrentzündung
    • Hörsturz
    • Allergien
  • Wasser im Ohr: Wer regelmäßig Schwimmsport betreibt, kennt es: Beim Schwimmen oder Tauchen dringt Wasser in den Ohrenkanal ein und ist nur schwer zu entfernen. Das Wasser im Ohr verursacht ein unangenehmes Verstopfungsgefühl. Spezielle Ohrstöpsel wie ClearEars saugen das Wasser auf und helfen dabei, es zu entfernen. Wasser im Ohr ist nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich, denn schnell können sich Bakterien oder Pilze ansiedeln. Gut vorbeugen können Sie, indem Sie beim Schwimmsport stets einen Ohrenschutz tragen.
  • Flüssigkeit im Ohr: Sammelt sich Flüssigkeit in den Ohren an, kann das zu einem Verstopfungsgefühl führen. Zu Flüssigkeitsansammlungen kommt es vor allem bei einem Paukenerguss. Ein Paukenerguss entsteht durch einen Unterdruck in der Paukenhöhle. Durch den Unterdruck wird Sekret aus der Schleimhaut gesogen und sammelt sich hinter dem Trommelfell an. Ursache für den Unterdruck ist eine blockierte Ohrtrompete. Die Ohrtrompete sorgt normalerweise für die Belüftung und den Druckausgleich in der Paukenhöhle. Ist sie blockiert, beispielsweise durch eine Schwellung der Schleimhäute bei einer Erkältung, kann sie diese Aufgabe nicht mehr erfüllen.
    Mit abschwellenden Nasentropfen kann ein Paukenerguss in der Regel sehr gut behandelt werden. In schweren Fällen sorgt ein Schnitt im Trommelfell dafür, dass die Flüssigkeit ablaufen kann. Chronischer Paukenerguss wird mit Paukenröhrchen im Trommelfell therapiert. Diese Röhrchen ermöglichen eine zuverlässige Belüftung der Paukenhöhle und lassen die Flüssigkeit abfließen. Auch bei einer Mittelohrentzündung kann sich Flüssigkeit im Ohr bilden. Hier helfen in der Regel Antibiotika.
  • Fremdkörper im Ohr: Vor allem bei Kindern kommt es häufig vor, dass Kleinteile – beispielsweise von Spielzeug – ins Ohr eingeführt werden und darin stecken bleiben. Beim HNO-Arzt kann dieser Fremdkörper in der Regel gut entfernt werden.
  • Ohrenschmalz: Eine der häufigsten Ursachen für Ohrverstopfungen sind Ohrenschmalzpfropfen. Diese können sich bilden, wenn das Ohr zu viel Ohrenschmalz produziert. Auch die unsachgemäße Anwendung von Wattestäbchen kann die Entstehung eines Pfropfens begünstigen: Häufig werden Wattestäbchen zur Ohrenreinigung verwendet. Doch wird das Wattestäbchen in den Gehörgang eingeführt, kann es leicht passieren, dass das Ohrenschmalz tiefer ins Ohr geschoben und verdichtet wird, anstatt es zu entfernen. Sie können versuchen, einen Ohrenschmalzpfropfen zuhause mit einer Ohrendusche auszuspülen. Ein Ohrenreinigungsspray kann dabei helfen, das Ohrenschmalz anzulösen. Bringt dies keinen Erfolg, sollte jedoch der HNO-Facharzt aufgesucht werden. Er kann das Ohrenschmalz ganz einfach absaugen.
  • Schwellungen und Wucherungen im Ohr: Bei Gehörgangsentzündungen kann es zu Schwellungen im Ohr kommen, die verstopfte Ohren verursachen. Auch Wucherungen und Tumore können für Völlegefühle im Ohr verantwortlich sein.
  • Pickel und Furunkel im Ohr: Sie mögen harmlos klingen, doch Pickel und entzündete Haarfollikel können heftige Ohrenschmerzen verursachen. Schwellen die betroffenen Partien an, kann schnell der Eindruck entstehen, das Ohr sei verstopft. Der HNO-Arzt reinigt und desinfiziert den Ohrenkanal und behandelt ihn mit in Medikamenten getränkten Mullstreifen. So klingt die Entzündung rasch wieder ab.

Ohr zu – was tun?

Sie verspüren ein unangenehmes Völlegefühl im Ohr und hören schlechter? Bei verstopften Ohren ist die Versuchung groß, selbst aktiv zu werden. Doch bitte versuchen Sie nicht, Ohrenschmalzpfropfen oder Fremdkörper selbst mit Hilfe von zweifelhaftem Werkzeug wie Stiften oder Draht zu entfernen. Denn das hilft in der Regel nicht – und damit setzen Sie sogar Ihre Gesundheit aufs Spiel. Schnell ist das Trommelfell durchstoßen – im schlimmsten Fall droht ein dauerhafter Hörverlust. Suchen Sie stattdessen umgehend Ihren Arzt auf. Er entfernt den Fremdkörper schnell und fachkundig.

Ohrverstopfung zusammengefasst

  • Völlegefühle im Ohr können unterschiedliche Ursachen haben. Nicht immer liegt tatsächlich ein Fremdkörper im Ohr vor.
  • Häufig ist ein Ohrendruck der Auslöser für das Gefühl der Ohrverstopfung. Druck in den Ohren kann durch verschiedene Krankheiten wie einen Hörsturz, eine Mittelohrentzündung oder einen Paukenerguss verursacht werden.
  • Auch Wasser in den Ohren kann ein Völlegefühl hervorrufen und darüber hinaus zu Infektionen führen. Ein Ohrenschutz beim Schwimmen hilft, dem Eindringen von Wasser vorzubeugen.
  • Flüssigkeit im Ohr ist ein weiterer möglicher Grund für verstopfte Ohren. Vor allem bei einem Paukenerguss kann es zu Flüssigkeitsansammlungen kommen.
  • Vom Arzt verordnete Medikamente helfen, die Paukenhöhle wieder gut zu belüften und einen Druckausgleich zu schaffen. So kann auch die Flüssigkeit wieder abfließen.
  • Ohrenschmalzpfropfen sind einer der häufigsten Ursachen für verstopfte Ohren. Sie entstehen oft, wenn Wattestäbchen unsachgemäß zur Entfernung von Ohrenschmalz eingesetzt werden. Der Arzt hilft auch hier.
  • Auch Furunkel, Pickel, Schwellungen und Wucherungen im Ohrenkanal sorgen manchmal für ein verstopftes Ohr. Der Arzt trifft im Einzelfall eine Entscheidung über die entsprechende Therapie.
  • Fühlt sich das Ohr verstopft an und hält das Verstopfungsgefühl über längere Zeit an, sollte im Interesse Ihrer Gesundheit ein HNO-Arzt aufgesucht werden.