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Hausmittel gegen Ohrenschmerzen

Hausmittel gegen Ohrenschmerzen


Zwiebel, Senf und warmes Öl – welche Tipps bei Schmerzen im Ohr helfen. Bei Ohrenschmerzen sollten Sie grundsätzlich einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abzuklären. Denn oft liegen den Beschwerden Krankheiten zugrunde, die behandelt werden müssen – wie eine Mittelohrentzündung. Mit Schmerzmitteln können die Symptome jedoch gelindert werden. Einige Hausmittel gegen Ohrenschmerzen haben sich ebenfalls bewährt. Welche Tipps und Hilfsmittel gegen schmerzende Ohren helfen, lesen Sie hier.

Ohrenschmerzen können extrem unangenehm sein. Viele Eltern können ein Lied davon singen, denn gerade bei Kindern kommt eine schmerzhafte Mittelohrentzündung oft vor. Auch Erwachsene sind vor den Beschwerden nicht gefeit. Bei falscher Anwendung von Wattestäbchen oder beim Eindringen von Wasser ins Ohr, kann es schnell zu einer Gehörgangsentzündung kommen. Auch Stress kann eine Ursache für Ohrenschmerzen sein. Schmerzmittel machen die Beschwerden erträglicher – doch es geht häufig auch anders. Schon unsere Großeltern kannten Tipps und Tricks, die bei Ohrenschmerzen helfen.

Hausmittel gegen Ohrenschmerzen in der Übersicht

Diese alten Haushaltsmittel gegen Ohrenschmerzen wirken teilweise erstaunlich gut. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der beliebtesten Tipps gegen Schmerzen im Ohr. Ein Vorteil: Die meisten Hilfsmittel haben Sie in Ihren Haushalt meist ohnehin schon verfügbar.

Zwiebel gegen Ohrenschmerzen

Eines der bekanntesten Hausmittel gegen Ohrenschmerzen ist die Zwiebel. Ihre starken ätherischen Öle wirken desinfizierend, entzündungshemmend und lösen vorhandenes Sekret. Zudem hilft die Zwiebel dabei, den Stoffwechsel anzukurbeln. Zwiebeln können auf unterschiedliche Weisen angewendet werden. Für Zwiebelsäckchen oder Zwiebelwickel wird eine Zwiebel gehackt, in einen alten Strumpf gefüllt oder in ein Tuch geschlagen. Das Zwiebelsäckchen oder der Zwiebelwickel werden nun etwa eine halbe Stunde lang hinter dem Ohr befestigt oder einfach auf das Ohr gedrückt.

Mit Wärme kann der Effekt noch verstärkt und die Ohrenschmerzen gleichzeitig gelindert werden – beispielsweise, indem Sie über dem Zwiebelsäckchen eine Mütze anziehen. Eine schnelle und unkomplizierte Alternative zum Zwiebelsack: Halten Sie sich einfach eine halbe Zwiebel oder eine Zwiebelscheibe hinter das Ohr.

Zwiebeln können auch zu Ohrentropfen verarbeitet werden: Pressen Sie die Zwiebel dazu durch eine Knoblauchpresse und fangen Sie den Saft auf. Mit einer Pipette träufeln Sie einige Tropfen des Saftes direkt in den Gehörgang.
Auch als Tee können Zwiebeln bei Ohrenschmerzen verwendet werden. Dazu kochen Sie eine geschälte Zwiebel in Wasser. Das Kochwasser lassen Sie ein wenig abkühlen, süßen es bei Bedarf mit etwas Honig und trinken es.

Senfwickel und Heilerdewickel

Häufig werden auch Senfwickel empfohlen, um die Symptome bei Ohrenerkrankungen zu lindern. Ähnlich wie Zwiebelwickel wirken auch die Senfwickel antibakteriell. Zur Herstellung wird ein Brei aus Senfmehl und warmem Wasser angerührt, der in ein Tuch eingeschlagen und auf das kranke Ohr gedrückt wird. Senfwickel setzen starke ätherische Öle frei, die auf der Haut brennen können – daher sollten sie maximal eine Viertelstunde auf dem Ohr bleiben und nur einmal pro Tag angewendet werden. Ein kühlender Heilerdewickel hilft vor allem bei akuten Entzündungen. Der Brei aus Heilerde und kaltem Wasser wird in ein Tuch geschlagen und auf das betroffene Ohr gelegt.

Wärmebehandlungen gegen Ohrenschmerzen

Wärme empfinden die meisten Menschen bei Ohrenschmerzen als wohltuend. Die Behandlung mit Wärme kann mit unterschiedlichen Hilfsmitteln erfolgen:

  • Kirschkernkissen: Wärmen Sie ein Kirschkernkissen auf und halten es auf das kranke Ohr.
  • Wärmflasche: Ebenso gut wie ein Kirschkernkissen funktioniert auch eine Wärmflasche. Legen Sie das betroffene Ohr einfach im Bett auf die Wärmflasche. Achten Sie jedoch darauf, dass diese nicht zu heiß ist.
  • Infrarotlampe: Die Bestrahlung mit einer Infrarotlampe wirkt heilend und schmerzlindernd. Jede Bestrahlung sollte etwa zehn Minuten dauern. Achten Sie darauf, dass der Abstand zu Ihrem Ohr mindestens 50 Zentimeter beträgt, damit die Hitze nicht zu intensiv wird. Vor allem bei Kindern mit Mittelohrentzündung wirkt Rotlicht sehr gut.
  • Ölwickel: Öl speichert die Wärme. Erwärmen Sie ein mildes Speiseöl wie Olivenöl oder Sonnenblumenöl und geben Sie es auf die Wickel. Halten Sie die Wickel auf das Ohr, so dass die Wärme die Ohrenschmerzen lindern kann.
  • Öltropfen: Das erwärmte Speiseöl können Sie auch direkt als Tropfen ins Ohr geben. Seien Sie jedoch sparsam damit und achten Sie darauf, dass das Öl nicht zu warm ist.
  • Dampfbäder: Als weitere Wärmebehandlung sind Dampfbäder mit Kamillenblüten empfehlenswert. Sie sorgen nicht nur für angenehme Wärme, sondern wirken auch schleimlösend und befeuchten den gesamten Nasen-Rachen-Raum.

Ohrentropfen aus Essig und Huflattich bei Ohrenschmerzen

Essig wird schon seit vielen Tausend Jahren gegen schmerzende Ohren eingesetzt. Zur Anwendung am Ohr eignet sich beispielsweise Apfelessig, der mit Wasser oder Alkohol vermischt wird. Geben Sie einige Tropfen der Lösung vorsichtig ins Ohr. Auch der Saft des Huflattichs, eines Korbblütler-Gewächses, soll als Ohrentropfen-Lösung gegen Ohrenschmerzen wirken.

Viel Trinken und Ruhe

Neben diesen Hausmitteln gibt es noch weitere Verhaltensregeln und Tipps, die bei Ohrenschmerzen hilfreich sind.

  • Nehmen Sie viel Flüssigkeit zu sich. Trinken Sie vor allem viel Wasser und ungesüßte Tees.
  • Halten Sie die Ohren warm – auch in Ihrer Wohnung. Dazu können Sie eine Mütze anziehen oder einen warmen Schal um den Kopf wickeln.
  • Schmerzende Ohren brauchen Ruhe – verzichten Sie auf laute Musik oder Fernsehsendungen.
  • Schonen Sie sich und vermeiden Sie größere Anstrengungen.
  • Wenn Sie sich krank fühlen oder Fieber haben, bleiben Sie im Bett und achten Sie auf viel Schlaf.

Hausmittel sind kein Therapieersatz

Alle hier genannten Hausmittel können, in Absprache mit dem HNO-Arzt, unterstützend zur Therapie eingesetzt werden. Sie sind jedoch kein Ersatz für die medizinische Behandlung. Insbesondere bei Fieber sollten Sie mit dem Besuch beim Arzt nicht warten. Stimmen Sie die Anwendung der Hausmittel am besten mit Ihrem Arzt ab. Nicht jedes Hausmittel hilft bei jeder Ohrenkrankheit – manche können sogar in bestimmten Fällen schädlich sein. So sind beispielsweise bei Verletzungen des Trommelfells Ohrentropfen unbedingt zu vermeiden.

Hausmittel gegen Ohrenschmerzen zusammengefasst

  • Zur Linderung von Ohrenschmerzen hat sich die Behandlung mit Hausmitteln bewährt.
  • Vor allem Zwiebeln werden gegen schmerzende Ohren eingesetzt – als Wickel, als Tropfen oder als Tee.
  • Auch Senfwickel und Heilerdewickel können wohltuend wirken.
  • Wärmebehandlungen, beispielsweise mit Kirschkernkissen, Wärmflaschen oder Infrarotbestrahlungen, mildern Ohrenschmerzen ebenfalls ab.
  • Alte Heilmittel sind auch Essiglösungen und Huflattich-Saft.
  • Hausmittel sollten stets als Ergänzung zur medizinischen Therapie eingesetzt werden und diese niemals ersetzen.
  • Zur Abklärung der Ursachen für Ohrenschmerzen sollte immer ein HNO-Arzt aufgesucht werden. Häufig stecken behandlungsbedürftige Krankheiten, wie eine Mittelohrentzündung oder eine Gehörgangsentzündung, dahinter.
  • Der Einsatz von Hausmitteln sollte am besten mit dem HNO-Arzt abgestimmt werden, denn nicht jedes Hausmittel ist bei jeder Art von Ohrenkrankheit zu empfehlen.
  • Liegt beispielsweise ein Riss im Trommelfell vor, dürfen keine Ohrentropfen verwendet werden.