HörenKrankheiten

Symptome für Ohrenkrankheiten

Symptome fuer Ohrenkrankheiten

Anzeichen für Ohrenkrankheiten richtig erkennen. Unser Gehör ist ein hoch-entwickeltes, aber auch sehr sensibles Sinnesorgan. Zahlreiche Ohrenkrankheiten können zu einem Hörverlust führen – der oft vorübergehend ist, in manchen Fällen jedoch auch permanent sein kann. Neben einer Hörminderung gibt es jedoch noch andere Symptome, die für eine Ohrenerkrankung sprechen können – und in jedem Fall mit einem HNO-Facharzt abgeklärt werden sollten. Hier finden Sie die häufigsten Symptome für Ohrenkrankheiten.

Ohrenkrankheiten können sehr unangenehm sein und sollten stets zeitnah behandelt werden. Je früher die Erkrankung dem HNO-Facharzt vorgestellt wird, desto besser kann sie behandelt werden. Bei vielen Krankheiten ist die konsequente Therapie besonders wichtig, da sie unbehandelt zu einem dauerhaften Hörschäden führen können.

Symptome für Ohrenkrankheiten im Überblick

Wenn es um Symptome für Ohrenkrankheiten geht, denken viele zunächst an Ohrenschmerzen. Tatsächlich sind Ohrenschmerzen bei akuten Entzündungen wie Mittelohrentzündung oder Gehörgangsentzündung typisch. Doch es gibt viele weitere Anzeichen, bei denen Sie einen HNO-Arzt aufsuchen sollten. Hier die wichtigsten Symptome im Überblick:

  • Ohrengeräusche: Geräusche im Ohr, auch als Tinnitus bezeichnet, sind eines der häufigsten Merkmale von Ohrenerkrankungen. Betroffene hören subjektive Geräusche, für die es keine externe Schallursache gibt – zum Beispiel ein Ohrensausen, ein Pfeifen oder Piepen im Ohr. Für Tinnitus-Patienten können die Ohrengeräusche sehr belastend sein. Ein Tinnitus, der länger anhält, ist immer ein Grund, den HNO-Facharzt aufzusuchen. Auch wenn vor allem vom „Pfeifen im Ohr“ die Rede ist, können Ohrengeräusche in vielerlei Form auftreten: Auch ein Klopfen, Summen, Zischen, Klingeln oder Brummen in den Ohren kommt vor. Als Ursache kommen unter anderem folgende Krankheiten in Frage:
    • Lagerungsschwindel
    • Morbus Menière
    • Schalltrauma
    • Mittelohrentzündung
    • Hörsturz
    • Stress
    • Durchblutungsstörungen
  • Ohrendruck: Ein vorübergehender Druck auf den Ohren kann harmlos sein – beispielsweise, wenn er bei einer Flugreise auftritt, beim Fahrstuhlfahren oder beim Tauchen. Verspüren Patienten einen länger anhaltenden Druck auf den Ohren, ist jedoch häufig ein Paukenerguss die Ursache. Die Eustachische Röhre, auch Ohrtrompete genannt, sorgt für die Belüftung und den Druckausgleich im Mittelohr. Ist die Ohrtrompete verstopft – beispielsweise aufgrund eines Infekts – kann sie diese Aufgabe nicht mehr erfüllen. In der Paukenhöhle sammelt sich Sekret und es entsteht ein unangenehmer Ohrendruck. Das Gefühl, dass das Ohr zu geht, kann auch im Rahmen einer anderer Erkrankungen auftreten, beispielsweise:
    • Erkältung
    • Nasennebenhöhlenentzündungen
    • Mittelohrentzündungen
    • Allergien
    • Hörsturz
  • Verstopfungsgefühl: Verspürt man ein dumpfes Gefühl im Ohr, kann ein Fremdkörper die Ursache sein. Insbesondere bei Kleinkindern finden sich häufig Kleinteile im Gehörgang, doch auch ein Ohrenschmalzpfropfen kann zu einem Völlegefühl in den Ohren führen. Der HNO-Arzt entfernt den Fremdkörper fachkundig. Verstopfungsgefühle können jedoch auch durch eine Krankheit verursacht werden – beispielsweise einen Paukenerguss oder eine Schwellung des Gehörganges.
  • Ohrenschmerzen: Länger anhaltende Schmerzen im Ohr sind immer ein Grund, zeitnah den HNO-Arzt aufzusuchen. Ob pochender Ohrenschmerz, permanenter Ohrenschmerz oder kurzer, stechender Ohrenschmerz: Die Ursachen sind fast immer behandlungsbedürftig. Krankheiten, die für Ohrenschmerzen verantwortlich sein können, sind unter anderem:
    • Mittelohrentzündungen
    • Gehörgangsentzündungen
    • Furunkel im Ohr
    • Paukenerguss
    • Gehörgangsverschluss
    • Entzündung der Ohrspeicheldrüse
    • Trommelfellverletzung
    • Mandelentzündung
    • Gürtelrose
    • Allergien
    • Zahn- und Kiefererkrankungen
  • Jucken im Ohr: Tritt ein Juckreiz in den Ohren auf, kann das für Betroffene extrem unangenehm sein. Ursache ist häufig ein Furunkel im Ohr, doch auch Bakterien, Pilze oder Allergien können Juckreiz auslösen. Wichtig: Bei Juckreiz im Ohr ist die Versuchung sehr groß, mit Wattestäbchen oder anderen Gegenständen im Gehörgang zu kratzen. Das sollte jedoch unbedingt unterlassen werden, da das Kratzen die Symptome nur verstärkt und die Haut dabei verletzt werden kann. Der HNO-Facharzt verschreibt juckreizlindernde Medikamente und behandelt die Ursache der Krankheit.
  • Ohrausfluss: Tritt Flüssigkeit oder Sekret aus dem Ohr aus, ist dies immer ein Hinweis auf eine Ohrenerkrankung. Mögliche Ursachen sind vor allem Entzündungen im Mittelohr oder Gehörgang, aber auch Ohrfurunkel oder ein Ohrentumor kommen in Frage. Der Ohrenausfluss wird häufig von Ohrenschmerzen begleitet und sollte immer von einem HNO-Facharzt abgeklärt werden.
  • Ohrblutung: Wenn Blut aus dem Ohr austritt, sollte zeitnah ein HNO-Arzt aufgesucht werden – denn Ohrblutungen können ein Hinweis auf ernsthafte Verletzungen wie Schädelfraktur oder Hirnblutung sein. In diesen Fällen droht Lebensgefahr. Oft sind jedoch lediglich kleinere Verletzungen im Gehörgang oder Trommelfell, die durch Fremdkörper verursacht werden, der Auslöser für die Blutung. Diese Verletzungen müssen nicht schmerzhaft sein, sollten aber dennoch von einem HNO-Arzt abgeklärt werden. Auch Entzündungen, Knalltraumata und Tumore im Ohr können eine Ohrblutung verursachen.
  • Schwerhörigkeit: Bei vielen Krankheiten kann es zu einem zeitweiligen oder länger andauernden Hörverlust kommen. Auch eine Lärmüberlastung kann zu einem plötzlichen Hörverlust führen. Wenn Sie plötzlich schlechter hören können, ist dies immer ein Grund, den HNO-Arzt aufzusuchen. Die konsequente Behandlung ist wichtig, denn viele Ursachen können ohne Therapie zu einer dauerhaften Hörminderung führen. Auslöser für eine Schwerhörigkeit sind unter anderem folgende Krankheiten:
    • Mittelohrentzündung
    • Schalltrauma
    • Hörsturz
    • Morbus Menière
    • Lagerungsschwindel
    • Stress
    • Riss im Trommelfell
    • Paukenerguss
    • Stoffwechselerkrankungen

    Zur Vorbeugung von Schalltraumata und Lärmschwerhörigkeit sollten Sie stets einen Gehörschutz tragen, wenn Sie am Arbeitsplatz oder in der Freizeit hohem Schallpegel ausgesetzt sind. Weitere Informationen zu effektivem Ohrenschutz erhalten Sie bei Ihrem Hörakustiker.

  • Hyperakusis: Die sogenannte Hyperakusis ist das Gegenteil von einer Schwerhörigkeit – Betroffene hören nicht schlechter, sondern sind sensibler für akustische Reize. Die Geräusch-Überempfindlichkeit kann verschiedene Ursachen haben, so beispielsweise Nervenschäden. Auch im Rahmen einer Epilepsie oder Migräne tritt die Geräuschempfindlichkeit häufig auf.
  • Schwindel: Das Innenohr ist auch der Sitz unseres Gleichgewichtsorgans. Bei einigen Ohrenerkrankungen kommt es daher auch zu Schwindelgefühlen und Gleichgewichtsstörungen. Ursachen können beispielsweise Hörsturz, Lagerungsschwindel oder Morbus Menière sein. Schwindel kann auch durch Hirntumore, Gehirnhautentzündungen oder Schädel-Hirn-Traumata auftreten.
  • Wasser im Ohr: Flüssigkeitsansammlungen im Ohr treten vor allem beim Paukenerguss auf. Durch die mangelnde Belüftung und den fehlenden Druckausgleich tritt Sekret aus der Schleimhaut aus und sammelt sich in der Paukenhöhle hinter dem Trommelfell an. Der HNO-Facharzt verschreibt zur Behandlung abschwellende Nasentropfen – so kann die Ohrtrompete wieder für die Belüftung und den Druckausgleich in der Paukenhöhle sorgen. In schwereren Fällen bieten Paukenröhrchen Hilfe, durch die das Sekret in der Paukenhöhle abfließen kann.
  • Übelkeit und Erbrechen: Manche Ohrenerkrankungen – wie beispielsweise eine Innenohrentzündung – gehen mit Übelkeit und Erbrechen einher. Auch Schwindelattacken, die bei Morbus Menière auftreten, können von Übelkeit und Erbrechen begleitet werden.
  • Fieber: Entzündliche Prozesse im Ohr werden häufig von Fieber begleitet. Insbesondere bei Mittelohrentzündungen oder Mastoiditis kann es zu erhöhter Temperatur oder Fieber kommen.
  • Schlechtes Allgemeinbefinden: Viele Ohrenerkrankungen führen zu Erschöpfung, Mattigkeit und einem allgemein gestörten Wohlbefinden. Vor allem Entzündungen im Mittelohr verursacht ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl.
  • Bluterguss: Bildet sich an der Ohrmuschel ein Bluterguss, kann dies zu einem Othämatom führen. Der Knorpel wird durch den Bluterguss nicht mehr mit Nährstoffen versorgt und verkümmert. Das Othämatom wird umgangssprachlich auch Blumenkohlohr oder Ringerohr genannt.
  • Gesichtslähmung: Manche Ohrenerkrankungen können Lähmungserscheinungen im Gesicht verursachen. Dazu gehören gutartige Tumore wie das Cholesteatom.

Bei permanenten Hörschäden und chronischem Tinnitus können Hörgeräte helfen

Symptome für Ohrenerkrankheiten sollten unbedingt zeitnah und konsequent behandelt werden. Selbst eine Krankheit, die gut therapierbar ist, kann ohne Behandlung zu Komplikationen führen und erhebliche gesundheitliche Folgen haben. In manchen Fällen können Hörverluste und auch Tinnitus irreparabel sein. Bei permanentem Hörverlust können moderne Hörsysteme das Hörvermögen wiederherstellen und auch dem Tinnitus entgegenwirken. Je früher ein Hörschaden mit einem Hörgerät versorgt wird, desto schneller gewöhnt sich das Gehör an die technische Hilfe.

Symptome für Ohrenerkrankungen zusammengefasst

  • Ohrenerkrankungen können mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen.
  • Zu den am meisten verbreiteten Symptomen gehören Ohrenschmerzen, Ohrendruck, Ohrengeräusche, Schwerhörigkeit und Schwindelgefühle.
  • Bei verschiedenen Ohrenkrankheiten kann es auch zu Symptomen wie Ohrenausfluss, Juckreiz im Ohr, Fieber, Übelkeit und Erbrechen kommen.
  • Eher selten sind Gesichtslähmung oder Geräuschüberempfindlichkeit.
  • Alle Symptome, die nicht in kurzer Zeit von alleine wieder verschwinden, sollten zeitnah von einem HNO-Facharzt abgeklärt werden.
  • Unbehandelt können selbst zunächst ungefährliche Ohrenkrankheiten zu permanentem Hörverlust führen.
  • Für weitere Informationen rund um Erkrankungen des Ohres nehmen Sie Kontakt zu Ihrem HNO-Facharzt auf.