HörenKrankheiten

Pickel im Ohr

Pickel im Ohr


Ursachen und Therapie von Pusteln im Ohr. Unter Pickeln, kleinen Pusteln oder Hautentzündungen leidet fast jeder hin und wieder. Ein Pickel im Ohr kann ausgesprochen schmerzhaft sein. Grundsätzlich gilt: Bei Hautveränderungen im Ohr sollte immer ein HNO-Arzt aufgesucht werden – zu groß ist das Risiko, dass die Entzündung sich bei unsachgemäßer Behandlung ausweitet. Kleine Pickel und Mitesser in der Ohrmuschel oder hinter dem Ohr können meist mit einem Hausmittel wie Teebaumöl selbst behandelt werden.

Dermatologisch betrachtet ist ein Pickel ein kleiner, oberflächlicher Hohlraum unter der Haut, der mit Eiter gefüllt ist. Akne kann überall am Körper auftreten. Besonders häufig findet man die kleinen, störenden Pickel im Gesicht (Nase, Kinn, Stirn), auf den Schultern und auf dem Rücken, da unsere Haut hier besonders viel Talg produziert.

Wie entstehen Pickel?

Hauttalg (Sebum) ist eine ölige Substanz, deren Aufgabe es ist, Haut und Haar zu schützen und ein gesundes Hautmilieu zu schaffen. Sind die Hautporen nun verstopft, beispielsweise durch abgestorbene Hautschüppchen, kann der Talg nicht abfließen und sammelt sich an – es entstehen Mitesser. Der Talg bietet einen hervorragenden Nährboden für Bakterien, die sich vermehren und beim Talgabbau entzündungsfördernde Substanzen produzieren. So bilden sich kleine Eiterbläschen unter der Haut, die sich dabei schmerzhaft entzünden kann – ein Pickel entsteht. Akne kann viele Ursachen haben, beispielsweise Hormonumstellungen oder die Verwendung bestimmter Kosmetikartikel. Auch eine ungesunde Ernährung kann Pickel begünstigen.

Ursachen für Pickel im Ohr

Ähnlich sieht es aus, wenn sich ein Pickel im Ohr bildet. Unsere Ohrenschmalzdrüsen (Glandulae ceruminosae) sitzen im äußeren Gehörgang und produzieren Ohrensekret (Cerumen). Das Ohrenschmalz hat eine wichtige Aufgabe: Hautpartikel, Bakterien und Pilzsporen bleiben daran haften und werden mit dem Ohrenschmalz aus den Ohren transportiert. Zudem pflegt das Ohrensekret die sensible Haut im Ohrenkanal und hält sie feucht und geschmeidig. Es kann jedoch passieren, dass das Ohrenschmalz die Hautporen im Ohr verstopft und Pickel entstehen.

Risikofaktoren für Pickel im Ohr

Pusteln, Eiterbläschen und Pickel im Ohr können einfach so auftreten, ohne dass eine spezifische Ursache zugrunde liegen muss. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren, die Pickel im Ohr begünstigen können. Dazu gehören:

  • Überproduktion von Ohrenschmalz: Manchmal produzieren die Ohrenschmalzdrüsen zu viel Ohrensekret. Dies kann die Hautporen im Ohr verstopfen – so können schnell Pickel entstehen. In diesem Fall ist die regelmäßige Entfernung des überschüssigen Ohrensekretes durch den HNO-Arzt sinnvoll. Auch eine Ohrendusche kann hier helfen.
  • Falsche Ohrenhygiene mit Wattestäbchen: Grundsätzlich reinigt und pflegt sich unser Ohr selbst. Bei unsachgemäßer Pflege, wie beispielsweise dem Einführen von Wattestäbchen in die Ohren, kann die Haut im Gehörgang empfindlich gereizt werden. So können Entzündungen und auch Pickel entstehen.
  • Häufiger Gebrauch von In-Ear-Kopfhörern: Wer oft zu Kopfhörern greift, die in den Gehörgang eingeführt werden, sollte auf eine angemesse Hygiene achten, um Akne im Ohr vorzubeugen. Die Kopfhörer sollten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden.
  • Regelmäßiges Tragen von Hörgeräten: Auch das Tragen von Hörhilfen kann die Haut im Gehörgang reizen und Pickel begünstigen. Die sorgfältige Hygiene ist auch hier unerlässlich. Durch die eingeschränkte Belüftung können sich Bakterien sonst schnell ausbreiten.
  • Häufige Nutzung von Ohrstöpseln: In vielen Situationen ist es sinnvoll, seine Ohren durch Ohrstöpsel zu schützen. Diese sollten jedoch nicht zu lange im Ohr bleiben und nach Gebrauch stets gründlich gereinigt werden, um der Entstehung von Akne entgegen zu wirken.

Furunkel im Ohr

Von einem Pickel zu unterscheiden sind die sogenannten Furunkel (Furunculus). Dabei handelt es sich nicht um einen Talgpickel, sondern um eine Entzündung eines Haarfollikels, die meist durch Staphylokokken verursacht wird. Auch beim Furunkel bildet sich Eiter, der die Haut durchbrechen und sich entleeren kann. Häufig bleiben später Vernarbungen zurück. Bei einem Furunkel kann sich die Entzündung auf das umliegende Gewebe ausbreiten und es nekrotisieren – das macht das Furunkel extrem schmerzhaft. In der Regel sind Furunkel im Ohr ungefährlich. Doch bleiben sie unbehandelt, kann es zu Komplikationen wie Abszessen im Ohr oder sogar Blutvergiftungen kommen. Ein Furunkel im Ohr ist ausgesprochen schmerzhaft und sollte zeitnah von einem HNO-Arzt behandelt werden.

Symptome eines Pickels im Ohr

Akne und Pickel im Ohr gehen, je nach Größe und Schwere der Entzündung, mit verschiedenen Symptomen einher. Dazu gehören:

  • Ohrenschmerzen: Pickel und Furunkel in den Ohren verursachen meist Schmerzen. Bei kleineren Pickeln sind die Schmerzen oft geringfügig und eher punktuell. Bei einem große Pickel oder Furunkel dagegen können die Symptome auf das gesamte Ohr ausstrahlen und zu unspezifischen, starken Ohrenschmerzen führen.
  • Verstopftes Ohr: Die Haut rund um den Pickel ist häufig entzündet und kann anschwellen. Für Betroffene fühlt sich das an, als sei das Ohr verstopft.
  • Hörverlust: Verursacht ein entzündeter Pickel eine Schwellung im Gehörgang, kann der Schall nicht mehr ungehindert ins Innenohr gelangen. Ein vorübergehender Hörverlust ist die Folge.

Pickel im Ohr behandeln

Ohrenschmerzen gehören zu den Symptomen, bei denen stets ein HNO-Arzt aufgesucht werden sollte. Dieser führt eine Ohrenspiegelung durch, um den Ohrenkanal untersuchen zu können. Pickel oder Furunkel werden dabei schnell entdeckt. Je nach Schwere der Entzündung stehen verschiedene Möglichkeiten der Behandlung zur Wahl:

  • Reinigung und Desinfektion des Ohrs: In weniger schweren Fällen reinigt und desinfiziert der Arzt den Gehörgang und versorgt den Pickel mit Mullstreifen, die mit Medikamenten getränkt sind.
  • Entzündungshemmende oder gefäßerweiternde Salben (Zugsalben): Diese lokalen Medikamente wirken gegen die Hautentzündung rund um den Pickel und beschleunigen das Reifen eines Furunkels.
  • Operativer Eingriff: Ein Furunkel wird oft aufgeschnitten, damit der Eiter entweichen und die Bakterien nicht weiter in das umliegende Gewebe eindringen können.
  • Antibiotika: In schweren Fällen werden Antibiotika eingesetzt, um die bakterielle Infektion zu bekämpfen. So können Pickel besser abheilen.

Pickel und Akne im Ohr selbst behandeln

Grundsätzlich sollte man davon absehen, Pickel, die tief im Ohr liegen, selbst zu behandeln. Zum einen ist die Sicht ohne das entsprechende medizinische Equipment stark eingeschränkt. Zum anderen kann eine unsachgemäße Behandlung die Hautentzündung rund um den Pickel noch verschlimmern. Bei kleinen und weniger schmerzhaften Pickeln, die von außen gut sichtbar sind, können Hausmittel angewendet werden: Mit einem Wattestäbchen wird Teebaumöl auf den Pickel getupft – das desinfiziert und trocknet ihn aus. Eine entzündungshemmende Heilsalbe mit Zink oder Dexpanthenol unterstützt die Regeneration der Haut.

Pickel in der Ohrmuschel

Pickel und Mitesser, die in der Ohrmuschel liegen, können auch selbst behandelt werden. Dabei sollten allerdings einige hygienische Grundregeln eingehalten werden. Folgende Vorgehensweisen sind bei einem Pickel in der Ohrmuschel möglich:

  • Pickel austrocknen: Akne und Mitesser sollte man grundsätzlich lieber langsam austrocknen lassen als auszudrücken – durch die Quetschungen kann sich die Haut noch mehr entzünden. Zur Desinfektion der Pickel ist ein mildes Gesichtswasser gut geeignet. Auch Teebaumöl kann als Hausmittel gegen Pickel angewendet werden.
  • Pickel ausdrücken: Pickel sollten nur dann ausgedrückt werden, wenn sie reif sind – sich also eine deutlich sichtbare, kleine Eiterhaube abzeichnet. Am besten wird der Pickel vorher mit warmem Wasser betupft, damit die Haut weicher wird. Die kleine Eiterhaube auf dem Pickel sollte mit einer sterilen Nadel vorsichtig aufgestochen werden, bevor der Inhalt herausgedrückt wird. Wichtig: Einen Pickel niemals mit den bloßen Fingern ausdrücken, sondern stets ein sauberes Papiertuch verwenden! Ist der Pickel ausgedrückt, muss der Eiter umgehend entfernt werden, damit die Erreger sich nicht ausbreiten können. Desinfizieren nicht vergessen! Die Heilung kann mit einer Zinksalbe oder einer Dexpanthenolsalbe unterstützt werden.

Pickel am Ohrknorpel oder hinter dem Ohr

Kleine Unreinheiten und Pickel können auch in der Ohrfalte oder am Ohrknorpel auftreten. Ursache kann eine unzureichende Hygiene sein. Häufig treten diese Pickel bei Menschen auf, die oft mit den Fingern an den Ohren zupfen oder spielen. Auf diese Weise werden Bakterien übertragen. Eine regelmäßige Reinigung mit einem milden Waschgel oder Gesichtswasser kann Akne am Ohr vorbeugen.

Hausmittel gegen Pickel und Mitesser

Bei länger anhaltenden Problemen mit Akne sollte ein Dermatologe hinzugezogen werden. Gelegentliche Pickel und Mitesser im Gesicht können gut mit einem Hausmittel behandelt werden. Als Hausmittel gegen Pickel haben sich unter anderem das oben erwähnte Teebaumöl, Zinksalbe, Heilerde, Kamille, Zitrone, Aloe Vera und Apfelessig bewährt. Dampfbäder mit Meersalz können helfen, die Poren zu öffnen und vom Talg zu befreien.

Akne und Pickel im Ohr zusammengefasst

  • Akne tritt in erster Linie im Gesicht (Nase, Stirn, Kinn) und auf dem Rücken auf, da die Haut hier besonders viel Talg produziert. Auch in den Ohren können Pickel entstehen.
  • Im Ohr entstehen Pickel, wenn Talgdrüsen verstopfen und sich entzünden.
  • Risikofaktoren für Pickel im Ohr sind eine häufige Verwendung von In-Ear-Kopfhörern und Ohrstöpseln. Auch das Tragen von Hörgeräten kann Pickel begünstigen. Eine Ohrenschmalz-Überproduktion führt ebenfalls häufig zu Pickeln im Ohr.
  • Furunkel im Ohr werden durch entzündete Haarfollikel verursacht.
  • Sowohl Pickel als auch Furunkel können zu starken Ohrenschmerzen führen.
  • Durch das Anschwellen der entzündeten Haut rund um den Pickel im Ohr kann es auch zu Verstopfungsgefühlen und einem Hörverlust kommen.
  • Bei Verdacht auf Pickel oder Furunkel im Ohr sollte am besten ein HNO-Arzt aufgesucht werden.
  • Die Behandlung der Pickel besteht aus einer Reinigung und Desinfektion. Häufig werden unterstützend entzündungshemmende Medikamente oder Zugsalben gegen den Pickel eingesetzt. In schweren Fällen können Furunkel auch operativ durch einen kleinen Schnitt geöffnet werden.
  • Pickel in der Ohrmuschel, in der Ohrfalte oder am Ohrknorpel können zuhause behandelt werden: Gesichtswasser desinfiziert die Haut, Teebaumöl trocknet den Pickel aus.
  • Ein Pickel am Ohr sollte nur dann ausgedrückt werden, wenn er reif ist. Dabei gilt: Pickel vorher vorsichtig aufstechen, mit einem Papiertuch ausdrücken – und desinfizieren nicht vergessen.
  • Die beste Vorbeugung gegen Pickel im Ohr ist eine sorgfältige, fachmännische, aber nicht übertriebene Ohrenhygiene.
  • Gegen Akne und Pickel kann auch eine ausgewogene, gesunde Ernährung helfen.