HörenSymptome

Ohrenausfluss

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Wenn eitriges oder blutiges Sekret aus dem Ohr austritt, ist das immer ein Alarmzeichen. Ohrenausfluss ist ein Symptom, das von verschiedenen Krankheiten ausgelöst werden kann und immer einer Abklärung durch den HNO-Arzt bedarf. Insbesondere, wenn der Ohrenausfluss von Ohrenschmerzen begleitet wird, sollten Betroffene nicht zögern.

Ein unangenehmes Kitzeln im Ohr, unwillkürlich fassen Sie sich an die Ohrmuschel – und stellen fest, dass sie feucht ist. So oder ähnlich beginnt Ohrenausfluss bei vielen Patienten. Das Sekret, das aus dem Gehörgang austritt, kann dabei sehr unterschiedlich sein: zäh oder dünnflüssig, eher klar, aber auch eitrig oder blutig. Es kommt auch vor, dass das Ohr verklebt ist – wenn die Flüssigkeit bereits eingetrocknet ist.

Oft riecht der Ausfluss aus dem Ohr unangenehm und wird von weiteren Symptomen begleitet. Neben dem Ohrenlaufen können beispielsweise auch folgende Beschwerden auftreten:

  • Ohrenschmerzen
  • Ohrengeräusche wie Pfeifen oder Rauschen im Ohr
  • Jucken in den Ohren
  • Hörminderung
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Fieber

Krankhafter Ausfluss oder normales Ohrenschmalz?

Vom krankhaften Ausfluss zu unterscheiden ist das normale Austreten von Ohrenschmalz. Dies ist ein natürlicher Prozess, der nicht behandlungsbedürftig ist. Im Unterschied zu Ohrenausfluss ist Ohrenschmalz aber nicht flüssig, sondern eher wachsartig. Während Ausfluss häufig unangenehm riecht, ist normales Ohrensekret in der Regel so gut wie geruchlos. Ist das Sekret eitrig, blutig oder wird der Ausfluss von weiteren Symptomen begleitet, handelt es sich um krankhaften Ausfluss und nicht um normales Ohrenschmalz.

Ursachen für Ohrenausfluss

Wenn Flüssigkeit aus dem Ohr läuft, kann das verschiedene Ursachen haben. Meist sind es Ohrenentzündungen, die nässen und eitriges Sekret produzieren. Mögliche Ursachen für Ohrenlaufen sind beispielsweise:

  • Gehörgangsentzündung: Entzündungen des äußeren Gehörgangs können ausgesprochen schmerzhaft sein. Die Infektion geht oft mit Juckreiz einher. Durch die Schwellung des betroffenen Gewebes kann es zu Hörminderungen kommen. Eine Ohrenentzündung wird häufig durch die falsche Anwendung von Wattestäbchen verursacht.
  • Mittelohrentzündung: Bei einer Mittelohrentzündung sammelt sich oft Sekret hinter dem Trommelfell. Reißt das Trommelfell, tritt die Flüssigkeit aus dem Ohr aus. Mittelohrentzündungen äußern sich meist mit starken Schmerzen, dazu treten auch Beschwerden wie Hörverlust und Fieber auf.
  • Paukenerguss: Ein Paukenerguss entsteht, wenn die Eustachische Röhre (Ohrtrompete) das Mittelohr nicht mehr richtig belüften kann. Das ist oft bei einem Atemwegsinfekt oder Schnupfen der Fall. Durch den Unterdruck im Ohr wird Sekret aus der Schleimhaut gesogen und sammelt sich an. Die Flüssigkeit drückt von innen gegen das Trommelfell. Wenn das Trommelfell reißt, läuft das Sekret aus dem Ohr.
  • Pilzinfektionen: Auch Pilzinfektionen im äußeren Gehörgang können Entzündungen verursachen, die nässen und eitern. Pilzinfektionen sind meist mit quälendem Juckreiz und Ohrenschmerzen verbunden.
  • Pickel im Ohr: Es klingt harmlos – doch ein Pickel im Ohr kann sehr unangenehm sein. Die Haut um die entzündete Talgdrüse schmerzt, juckt und eitert häufig.
  • Furunkel im Ohr: Ein Furunkel ist ein entzündetes Haarfollikel, das mit Eiter gefüllt ist und starke Schmerzen verursacht.
  • Allergische Reaktionen: Kosmetische Produkte, aber auch Ohrstöpsel oder Hörgeräte können zu Hautreaktionen im Gehörgang führen. Diese werden meist von Juckreiz und häufig auch von brennenden Ohrenschmerzen begleitet und können nässen.
  • Verletzungen des Gehörgangs: Mechanische Reizungen, Schnitte und Verletzungen im Gehörgang werden meist durch Fremdkörper ausgelöst. Haarnadeln oder aufgebogene Büroklammern, die bei unsachgemäßer Ohrenreinigung in den Gehörgang eingeführt werden, sind oft dafür verantwortlich.
  • Verletzungen des Mittelohrs: Zu Verletzungen des Mittelohres kommt es nicht selten durch das sogenannte Barotrauma, das durch Druckveränderungen verursacht wird. Auch Lärmtraumata können das Trommelfell und die Gehörknöchelchen im Mittelohr verletzen und dazu führen, dass Sekret aus dem Ohr austritt.
  • Schädelverletzungen: Ohrenlaufen kann auch bei Schädelverletzungen in Folge von Unfällen und Gewalteinwirkung auftreten.
  • Tumore im Ohr: Tumore im Gehörgang oder im Mittelohr können ebenfalls Ohrenlaufen verursachen – dies ist jedoch sehr selten.

Was tun, wenn Sekret aus dem Ohr läuft?

Ohrenlaufen ist immer ein Grund für einen Besuch beim HNO-Arzt. Es kann eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken, die behandlungsbedürftig ist. Dies gilt insbesondere, wenn zu dem Ausfluss aus dem Ohr weitere Symptome wie Schmerzen, Schwindel oder Fieber kommen. Einige Krankheiten, die Ohrenlaufen verursachen, können zu permanenten gesundheitlichen Schäden und einem dauerhaften Hörverlust führen, wenn sie nicht rechtzeitig durch einen Arzt therapiert werden.

Diagnose und Behandlung von Ausfluss aus dem Ohr

Der Arzt klärt die genaue Ursache des Ohrenlaufens ab. Oft genügt bereits eine Ohrenspiegelung, um heraus zu finden, woher der Ausfluss kommt. Mit dem Otoskop kann der HNO-Arzt den Gehörgang genau inspizieren und so schnell feststellen, ob eine Ohrenentzündung vorliegt oder es Verletzungen im Ohr gibt. Am Zustand des Trommelfells kann er einen Paukenerguss erkennen. Mit Hilfe von Hörtests und bildgebenden Verfahren wie Computertomographie oder Magnetresonanztomographie können mögliche Ursachen weiter eingegrenzt werden.

Die Behandlung des Ohrenlaufens richtet sich stets nach den zugrunde liegenden Krankheiten. Bei Entzündungen im äußeren Gehörgang reinigt der Arzt das Ohr professionell, desinfiziert es und behandelt es mit medikamentengetränkten Mullbinden oder Ohrentropfen. Bei Furunkeln kann der Arzt eine kleine Operation vornehmen, um eine Ausbreitung der Entzündung zu verhindern. In schweren Fällen beugt die Anwendung von Antibiotika einem Infekt vor.

Hausmittel gegen Ohrenlaufen

Wenn das Ohr läuft, sollte die Ursache immer von einem Arzt abgeklärt werden. Neben der schulmedizinischen Behandlung können zur Unterstützung auch Hausmittel eingesetzt werden. Warme Zwiebelsäckchen auf dem Ohr lindern die Schmerzen und wirken entzündungshemmend. Natürliche Mittel wie Propolis-Salbe oder Schüssler-Salze können die Heilung unterstützen. Die Anwendung von Hausmitteln gegen Ohrenausfluss sollte mit dem Arzt abgestimmt werden.

Ohrenausfluss zusammengefasst

  • Ausfluss aus den Ohren tritt häufig in Kombination mit anderen Symptomen wie Schmerzen, Ohrenjucken, Ohrengeräusche, Hörminderung, Schwindel und Fieber auf.
  • Vom Ohrenausfluss zu unterscheiden ist das natürliche Austreten von Ohrenschmalz.
  • Die Ursachen des Ausflusses sind meist behandlungsbedürftig, daher sollte stets ein HNO-Arzt aufgesucht werden.
  • Mögliche Ursachen für Ohrenlaufen sind Gehörgangsentzündungen oder Mittelohrentzündungen, aber auch Verletzungen wie Barotrauma oder Knalltrauma.
  • Die Therapie richtet sich nach der Ursache für das Ohrenlaufen.
  • Hausmittel wie Schüssler-Salze oder Propolis-Salbe können die Heilung unterstützen.
  • Für weitere Informationen rund um Ohrenlaufen fragen Sie Ihren HNO-Arzt!