HörenKrankheiten

Dysakusis

Dysakusis


Ursachen und Behandlung von Hörstörungen. Fehlhörigkeit, in der Medizin als Dysakusis bezeichnet, ist der Überbegriff für alle Arten der Hörstörungen. Dazu gehören Schwerhörigkeit, aber auch Geräusch-Überempfindlichkeit, Hörverzerrungen, Doppelhören oder Tinnitus. Hörstörungen sind immer ein Grund, den HNO-Arzt aufzusuchen – denn oft liegt der Dysakusis eine ernstzunehmende Erkrankung wie eine Mittelohrentzündung oder ein Hörsturz zugrunde.

Plötzlich kreischt und scheppert es in den Ohren, Geräusche klingen verzerrt und unnatürlich – wie bei einem schlecht eingestellten Megafon oder einer Übertragungsstörung im Radio. Hörverzerrungen sind akustische Fehlwahrnehmungen – und gehören zu den Hörstörungen, die Betroffene sehr verunsichern können. Dysakusis ist in der Medizin der Fachbegriff für alle Arten der Fehlhörigkeit. Hypakusis, die Schwerhörigkeit, ist sicherlich die am weitesten verbreitete und bekannteste Art der Hörstörung – doch bei weitem nicht die einzige.

Es gibt viele verschiedene Arten der Fehlhörigkeit, beispielsweise:

  • Schwerhörigkeit (Hypakusis)
  • Taubheit (Anakusis)
  • Gesteigerte Hörwahrnehmung (Hyperakusis)
  • Schmerzhafte Geräusch-Überempfindlichkeit (Hyperakusis dolorosa)
  • Doppelhören (Paracusis duplicata)
  • Gestörtes Richtungshören (Paracusis loci)
  • Ohrensausen (Tinnitus)
  • Akustische Halluzinationen, beispielsweise das Hören von Stimmen

Symptome von Dysakusis

Da es so viele Arten der Fehlhörigkeit gibt, sind auch die Symptome sehr unterschiedlich. Zusammenfassend kann man sagen: Jede Art der Veränderung in der Hörwahrnehmung kann ein Symptom von Hörstörungen sein. Dazu gehört beispielsweise:

  • Sie hören schlechter.
  • Sie hören gar nichts mehr.
  • Sie nehmen Geräusche lauter wahr als vorher.
  • Geräusche sind Ihnen unangenehm oder schmerzen sogar.
  • Sie nehmen alle Geräusche mit einem Echo oder Hall wahr.
  • Sie verstehen Sprache nur noch bei Umgebungslärm gut.
  • Geräusche klingen verzerrt und fremdartig.
  • Sie haben Schwierigkeiten, die Quelle von Geräuschen zu lokalisieren.
  • Sie nehmen Geräusche wie ein Pfeifen, Sausen, Brummen oder Klingeln wahr, obwohl es objektiv keine dazugehörige Geräuschquelle gibt.

Diagnose der Fehlhörigkeit

Wer bei sich Anzeichen einer Hörstörung feststellt, sollte einen HNO-Facharzt aufsuchen. Es kommen eine ganze Reihe Ursachen in Frage, die ohne medizinische Behandlung zu dauerhaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können. Auch bei geringfügigen Änderungen der Hörwahrnehmung sollten Sie nicht zögern, einen Arzt zu konsultieren – denn je weiter eine zugrundeliegende Erkrankung fortschreitet, desto schwieriger ist die Therapie. Auf der Suche nach der Ursache führt der HNO-Arzt eine intensive Anamnese durch. Verschiedene Untersuchungen wie die Otoskopie und Hörtests wie die Tonaudiometrie und Sprachaudiometrie helfen dabei, herauszufinden, ob die Ursache für die Störung im Mittelohr, Innenohr oder möglicherweise im Gehirn liegt.

Ursachen für eine Hörstörung

Für eine Fehlhörigkeit können viele verschiedene Auslöser verantwortlich sein. Dazu gehören:

  • Fremdkörper im Ohr
  • Morbus Menière
  • Hörsturz
  • Paukenerguss
  • Mittelohrentzündung
  • Gehörgangsentzündung
  • Verknöcherung der Gehörknöchelchen
  • Trommelfellverletzungen
  • Tumore im Gehörgang
  • Lärmschwerhörigkeit
  • Nervenschäden im Gehirn
  • Psychische Ursachen wie Stress oder Depressionen

Hörstörungen durch Rauchen in der Schwangerschaft

Dass der Genuss von Alkohol und Nikotin während einer Schwangerschaft gesundheitliche Schäden für das ungeborene Kind verursachen kann, ist bekannt. Auch das Hörvermögen des Kindes kann davon betroffen sein: Studien zeigen, dass Kinder häufig unter Hörstörungen leiden, wenn die Mutter während der Schwangerschaft stark geraucht hat.

Therapie von Fehlhörigkeit

Da es so viele verschiedene Ursachen für Hörstörungen gibt, sind auch die therapeutischen Ansätze sehr unterschiedlich. Ein Fremdkörper oder Ohrenschmalz-Pfropfen wird vom HNO-Arzt fachmännisch entfernt – in der Regel verschwindet die Fehlhörigkeit dann nach kurzer Zeit von alleine wieder. Bei einem Paukenerguss werden abschwellende Nasensprays eingesetzt, in schweren Fällen wird ein Schnitt im Trommelfell vorgenommen, damit der Erguss abfließen kann, und ein Paukenröhrchen zur Belüftung eingesetzt. Mittelohrentzündungen werden meist mit Antibiotika behandelt.

Bei einer Verknöcherung der Gehörknöchelchen ist die Therapie aufwändiger: Hier ist eine Operation notwendig, bei der die Funktion der Gehörknöchelchen wiederhergestellt wird. Bei allen akuten Erkrankungen ist die Prognose für die Wiederherstellung des normalen Hörvermögens in der Regel sehr gut, sofern die Behandlung frühzeitig erfolgt. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen eine Heilung nicht möglich ist. Das ist beispielsweise bei einer dauerhaften Lärmschwerhörigkeit der Fall. Hilfe leistet hier ein modernes Hörgerät, das dem Hörverlust entgegen wirkt.

Dysakusis zusammengefasst:

  • Dysakusis ist der medizinische Sammelbegriff für alle Arten der Fehlhörigkeit.
  • Hörstörungen können sich in verschiedenen Formen äußern, unter anderem in Schwerhörigkeit, aber auch Geräusch-Überempfindlichkeit, akustischen Fehlwahrnehmungen oder akustischen Halluzinationen.
  • Die Symptome einer Fehlhörigkeit können sehr unterschiedlich sein: Die Hörwahrnehmung ist verändert – Betroffene hören zum Beispiel schlechter, lauter oder verzerrt.
  • Akustische Fehlwahrnehmungen sind beispielsweise Hörverzerrungen, Doppelhören oder Störungen im räumlichen Hören. Auch Tinnitus gehört zu den akustischen Fehlwahrnehmungen.
  • Bei Hörstörungen jeder Art sollte der HNO-Arzt aufgesucht werden – je schneller die Behandlung erfolgt, desto besser ist die Prognose für die Wiederherstellung des normalen Hörvermögens.
  • Der HNO-Arzt führt eine umfangreiche Anamnese durch und kann mit Hilfe von verschiedenen Untersuchungen und Hörtests eine gesicherte Diagnose stellen.
  • Einer Dysakusis können Fremdkörper in den Ohren, aber auch Erkrankungen wie Morbus Menière, Hörsturz oder Mittelohrentzündung zugrunde liegen.
  • Die Therapie der Dysakusis richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Bei Fremdkörpern im Ohr und akuten Erkrankungen sind die Heilungsaussichten sehr gut.
  • Bei chronischen Lärmschäden im Ohr kann das natürliche Hörvermögen nicht wiederhergestellt werden. Ein modernes Hörgerät wirkt dem Hörverlust jedoch effektiv entgegen.
  • Bei Fragen rund um die Dysakusis wenden Sie sich an Ihren HNO-Facharzt. Informationen über moderne Hörsysteme richten Sie gern an Ihren Hörgeräteakustiker, bei ihm ist die persönliche Beratung kostenlos.