HörenSymptome

Ohrensausen

Ohrensausen


Objektive und subjektive Ohrgeräusche. Es klingt wie ein Rauschen im Ohr, manchmal auch wie ein Brummen oder Summen: Ohrensausen (Tinnitus) ist ein Symptom, das bei vielen Ohrenkrankheiten auftritt. Grundsätzlich unterscheidet man, ob Ohrgeräusche objektiv oder subjektiv sind. Objektives Ohrensausen wird auch als Körpergeräusch bezeichnet und lässt sich auf eine tatsächliche Geräuschquelle zurückführen. Subjektives Ohrensausen dagegen ist ein Geräusch, das nur die betroffene Person hört – der eigentliche Tinnitus. Beide Formen sind Symptome für verschiedene gesundheitliche Störungen und Krankheiten. Wenn das Ohr piept, kann auch Stress der Auslöser sein. Bei anhaltenden Ohrgeräuschen sollten die Betroffenen im Interesse ihrer Gesundheit einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abklären zu lassen.

Etwa jeder vierte Mensch leidet in seinem Leben einmal an Ohrensausen. Diese Ohrgeräusche können sehr unterschiedlich erlebt werden: Der klassische Tinnitus wird meist als Piepen oder Pfeifen im Ohr beschrieben, doch auch ein Klopfen oder Knacken in den Ohren kommt vor. In vielen Fällen ebben die Geräusche im Ohr nach kurzer Zeit wieder von alleine ab. Bleibt das Piepsen im Ohr jedoch über einen längeren Zeitraum bestehen, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Denn häufig ist das Ohrensausen Symptom einer Erkrankung.

Das Heller-Bergman-Experiment

Experimente zeigen: Fast jeder Mensch hat einen Tinnitus – unter bestimmten Umständen. Vor 50 Jahren haben zwei HNO-Ärzte einen Versuch gemacht: Sie setzten gesunde Probanden in einen schallisolierten Raum und instruierten sie, genau darauf zu achten, was sie hören – unter dem Vorwand, das ein Hörtest stattfinden sollte. Tatsächlich gaben 94 Prozent der Probanden an, ein Ohrensausen, Ohrenpiepen oder ähnliche Ohrgeräusche zu hören. In Wahrheit wurde jedoch gar kein Hörtest durchgeführt – die Versuchspersonen hatten die Geräusche aber dennoch gehört.

Objektives Ohrensausen

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen objektiven und subjektiven Ohrgeräuschen. Objektives Ohrensausen wird auch als Körpergeräusch (body sound) bezeichnet. Diese Geräusche können auch von anderen gehört werden – zum Beispiel bei Untersuchungen mit einem Stethoskop. Objektive Ohrgeräusche sind Symptome, die unter anderem durch folgende Beschwerden verursacht werden können:

  • Durchblutungsstörungen in der Nähe des Ohres
  • Bluthochdruck
  • Arterienverkalkung
  • Fehlbildungen der Gefäße
  • Gutartige Wucherungen
  • Tumore
  • Blutgerinnsel
  • Verspannungen der Nacken- und Kiefermuskulatur

Subjektives Ohrensausen

Schätzungen der deutschen Tinnitus Liga e.V. zufolge sind nur etwa ein Prozent aller Ohrgeräusche objektiver Art. Das subjektive Ohrensausen kommt also weit häufiger vor. Als subjektiv bezeichnet man Ohrgeräusche, wenn sie nur von Betroffenen gehört werden können – und von außen nicht nachzuvollziehen sind. Dieses Phänomen ist eigentlich gemeint, wenn man von Tinnitus spricht. Die Patienten bilden sich die Ohrgeräusche keineswegs ein – sie sind Fehlwahrnehmungen des Hörsinns.

Die Ursachen für Tinnitus sind nicht abschließend geklärt, es kommt jedoch eine ganze Reihe an möglichen Krankheiten als Ursache in Frage. Häufig tritt das Ohrensausen in Kombination mit einer Schwerhörigkeit auf. Es ist quasi ein Versuch des Gehörs, die verloren gegangenen Frequenzen zu kompensieren – eine Phantomwahrnehmung, ähnlich wie ein Phantomschmerz beim Verlust eines Körperteils.

Daneben gibt es noch viele weitere Ursachen für das Ohrensausen. Dazu gehören unter anderem:

  • gehörschädigende Medikamente
  • Fremdkörper oder Pfropfen aus Ohrenschmalz im Ohr
  • Knalltrauma und Schalltrauma
  • Mittelohrentzündung
  • Verkalkung der Gehörknöchelchen
  • Hörsturz
  • Barotrauma
  • Morbus Menière
  • Tumor der Gehörnerven
  • Stress und psychische Belastungen
  • Blockaden und Fehlstellungen der Halswirbelsäule

Therapie von chronischem Ohrensausen

Von einem akuten Tinnitus spricht man, wenn die Beschwerden weniger als drei Monate andauern. Die Heilungsaussichten bei akutem Ohrensausen sind gut. Wird der Tinnitus jedoch chronisch, kann die Behandlung sehr langwierig sein. Mit Ohrensausen zu leben ist für Betroffene extrem belastend. Linderung kann mit einer speziellen Therapie erzielt werden, der sogenannten Tinnitustrainingstherapie (TRT), einer Kombination aus akustischer Stimulation und therapeutischen Maßnahmen wie Verhaltenstherapie, Entspannungstraining und Physiotherapie.

Im Rahmen der Tinnitustrainingstherapie kommt häufig ein Tinnitus-Noiser zum Einsatz. Seine natürlichen Linderungsklänge sind für Betroffene entspannend und wirken wie ein Gegengeräusch, das das unangenehme Pfeifen neutralisiert. Da viele Tinnitus-Patienten auch unter einem Hörverlust leiden, verfügen viele Hörgeräte über einen integrierten Tinnitus Noiser. Weitere Informationen rund um Tinnitus-Hörgeräte erhalten Sie bei Ihrem Hörgeräteakustiker – die individuelle Beratung gehört bei ihm zum kostenlosen Service.

Ohrensausen zusammengefasst

  • Geräusche in den Ohren können sehr unterschiedlich wahrgenommen werden: Als Ohrensausen, aber auch als Pfeifen, Klopfen oder Piepen im Ohr.
  • Man unterscheidet zwischen objektiven und subjektiven Ohrgeräuschen. Objektive Ohrgeräusche sind Körpergeräusche, die messbar sind. Die Ursachen sind häufig Durchblutungsstörungen oder Bluthochdruck.
  • Subjektive Ohrgeräusche sind der eigentliche Tinnitus und objektiv nicht messbar, sondern eine Fehlwahrnehmung unseres Gehörs.
  • Tinnitus kann ein Symptom für verschiedene Krankheiten sein, dazu gehören u.a. Mittelohrentzündung, Hörsturz oder Schwerhörigkeit. Zu den möglichen Ursachen gehören auch Stress, psychische Belastungen und Fehlstellungen der Halswirbelsäule.
  • Bei einem akuten Tinnitus sind die Heilungsaussichten gut. Ein chronischer Tinnitus erfordert dagegen meist eine langwierige Behandlung.
  • Bewährt hat sich die Tinnitustrainingstherapie (TRT), eine Kombination aus akustischer Stimulation und anderen therapeutischen Maßnahmen.
  • Zur Tinnitus-Therapie wird auch ein Tinnitus Noiser eingesetzt, der ein entspannendes Gegengeräusch zu dem Pfeifen im Ohr produziert.
  • Da viele Tinnitus-Patienten gleichzeitig unter Hörverlust leiden, haben fast alle modernen Hörgeräte einen integrierten Tinnitus-Noiser.
  • Für weitere Informationen rund um Ohrensausen und Tinnitus-Noiser fragen Sie Ihren Hörakustiker – die Beratung gehört bei ihm zum kostenlosen Service!
  • Bei einem länger andauernden Tinnitus sollten Sie im Interesse Ihrer Gesundheit einen Arzt aufsuchen.