Ursachen, Symptome und Behandlung von Geräuschempfindlichkeit. Jeder Mensch kennt das unangenehme Gefühl, wenn laute Geräusche sprichwörtlich an den Nerven zerren. Bei einer Geräuschempfindlichkeit können jedoch bereits normale Alltagsgeräusche eine Belastung sein. Der medizinische Begriff für diese Hörstörung ist Hyperakusis. Die Hyperakusis ist nicht zu verwechseln mit der Hypakusis, der Schwerhörigkeit. Eine Geräuschüberempfindlichkeit tritt häufig in Verbindung mit Tinnitus auf. Auch ein Hörsturz oder Stress kann die Krankheit verursachen.
Als Hyperakusis bezeichnet man eine Erkrankung, bei der die Hörfähigkeit unnatürlich hoch ist. Diese Überempfindlichkeit muss nicht zwangsläufig als quälend empfunden werden – es gibt durchaus Fälle, in denen Betroffene Geräusche einfach lauter hören, ohne dass dies eine Belastung darstellt. Ist die gesteigerte Wahrnehmungsfähigkeit unangenehm und schmerzhaft, spricht man von einer Hyperakusis dolorosa.
Ursachen und Risikofaktoren der Hyperakusis
Die genauen Ursachen der dieser Hörstörung sind noch nicht abschließend geklärt. Wissenschaftler vermuten jedoch, dass die neurologische Verarbeitung der akustischen Signale nicht richtig funktioniert. Die Filterfunktion des Gehirns kann nicht mehr zwischen Störgeräuschen und relevanten Geräuschen unterscheiden. Hyperakusis kann als eigenständige Krankheit auftreten oder als Begleiterscheinung anderer gesundheitlicher Probleme. Ein Risikofaktor für eine Geräuschüberempfindlichkeit sind gehörschädigende Medikamente wie Acetylsalicylsäure.
Folgende Grunderkrankungen können mit einer Hyperakusis einhergehen:
- Ohrgeräusche (Tinnitus)
- Hörsturz
- Morbus Menière
- Stress und psychische Belastungen
- Depressionen
- Angststörungen
- Migräne
- Epilepsie
- Multiple Sklerose
- Gesichtslähmungen
Hyperakusis als Folge einer Otosklerose-Operation
Bei einer Otosklerose besteht die erfolgversprechendste Therapie in der Regel aus einer Operation, die in einer Klinik oder beim HNO-Arzt unter lokaler Betäubung durchgeführt wird. Nach der Operation kann es zu einer vorübergehenden Hypersensibilität des Gehörs kommen.
Geräuschempfindlichkeit und Schwerhörigkeit
In manchen Fällen ist die Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen ein Vorbote für einen drohenden Hörverlust, beispielsweise bei der Menière-Krankheit oder Wassersucht. Die Untersuchung der Hyperakusis ist daher auch zur Früherkennung von Erkrankungen wichtig.
Symptome einer Geräuschüberempfindlichkeit
Die Ausprägung dieser Hörstörung kann individuell sehr unterschiedlich sein. Betroffene hören Geräusche besonders laut. Dies führt häufig auch zu körperlichen Symptomen wie:
- Herzrasen
- Hoher Blutdruck
- Schweißausbrüche
- Nervosität und Unruhe
- Angstzustände
- Muskelverspannungen
- Schlafstörungen
Phonophobie – was ist das eigentlich?
Für Normalhörende ist es oft schwer vorstellbar, wie belastend eine Hörstörung sein kann. Das gilt auch für die Hyperakusis. Häufig kommt zur körperlichen Erkrankung die psychische Komponente hinzu – und Betroffene entwickeln eine starke Angst vor den als quälend empfundenen Geräuschen. Diese Geräuschangst wird als Phonophobie bezeichnet.
Dies kann fatale Folgen für den Alltag und das Sozialleben der Patienten haben: Sie ziehen sich zurück, meiden Gesellschaft und verlassen ihre Wohnung nur noch selten, um sich nicht den belastenden Geräuschen auszusetzen. Dieses Verhalten verstärkt die Probleme jedoch nur. So entsteht schnell ein Teufelskreis. Eine Therapie muss daher nicht nur die körperlichen Ursachen, sondern auch die psychischen Verstärker im Blick haben, um langfristig erfolgreich sein zu können.
Diagnose der Geräuschempfindlichkeit
Wer bei sich Symptome einer Geräuschempfindlichkeit feststellt, sollte Kontakt zu einem HNO-Arzt oder eine spezialisierten Klinik aufnehmen. Der Arzt führt ein eingehendes Anamnesegespräch, untersucht das Ohr und testet, wie gut der Patient hören kann. Bei einem Tonaudiogramm wird die Hörfähigkeit in verschiedenen Frequenzbereichen getestet. Besonders wichtig ist die Prüfung der Lautstärke, ab der ein Ton als unangenehm empfunden wird – die sogenannte Unbehaglichkeitsschwelle. Der Punkt, ab dem ein Geräusch als zu laut wahrgenommen wird, ist bei Hyperakusis-Patienten meist deutlich früher erreicht als bei Normalhörenden.
Behandlung der Hyperakusis
Die Therapie der Hyperakusis richtet sich nach der jeweiligen Ursache und ähnelt teilweise der Therapie von Tinnitus. Sie besteht im Wesentlichen aus zwei Elementen:
- Neurologische Beratung: Im Zentrum der Behandlung steht eine medizinische Beratung, die Patienten in Bezug auf ihre Hörstörung schult und ihnen Verhaltensstrategien an die Hand gibt, mit denen sie die akustischen Reize besser bewältigen können.
- Akustische Desensibilisierung: Ein weiteres wichtiges Element der Behandlung ist die akustische Desensibilisierung mit Hilfe eines ein sogenannten Noisers – ähnlich dem, der bei der Behandlung von Tinnitus eingesetzt wird. Der Noiser ähnelt einem Hörgerät und wird direkt im Ohr getragen. Er produziert leise, wohltuende Geräusche, in die nach und nach auch etwas lautere Töne gemischt werden. Diese akustische Stimulation dient dazu, das Gehirn beim Filtern des Störschalls zu unterstützen – und das Gehör so nach und nach zu desensibilisieren. Dieses Hörtraining kann mehrere Monate dauern.
Hyperakusis und Tinnitus
Die Kombination von Geräuschsensibilität und Tinnitus kommt besonders häufig vor. Über 40 Prozent der Menschen, die unter Tinnitus leiden, berichten auch von einer gesteigerten Geräuschsensibilität.
Hyperakusis zusammengefasst
- Als Hyperakusis bezeichnet man eine krankhafte Sensibilität gegenüber Geräuschen.
- Ursache der Hyperakusis ist vermutlich eine fehlerhafte Signalverarbeitung im Gehirn.
- Die Geräuschempfindlichkeit kann sowohl als eigenständige Krankheit als auch als Begleiterscheinung von Migräne, Tinnitus oder Hörsturz auftreten.
- Vor allem bei Tinnitus tritt häufig eine Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen auf – über 40 Prozent der Patienten berichten davon, dass sie neben dem Tinnitus auch unter einer Hyperakusis leiden.
- In manchen Fällen ist die Hyperakusis ein Vorbote von Erkrankungen, beispielsweise von Morbus Menière.
- Häufig geht die Hyperakusis mit einer Phonophobie, also Geräuschangst einher. Beide können sich gegenseitig verstärken.
- Die Diagnose stellt der HNO-Arzt mit Hilfe verschiedener Untersuchungsmethoden und Hörtests. Vor allem das sogenannte Unbehaglichkeitsschwellen-Audiogramm ist bei der Diagnose wichtig.
- Die Therapie richtet sich nach der genauen Ursache der Geräuschempfindlichkeit.
- Grundlage der Behandlung sind häufig eine neurologische Beratung und eine akustische Desensibilisierung mit einem speziellen Noiser.
- Bei Fragen rund um die Hyperakusis nehmen Sie Kontakt zu Ihrem HNO-Arzt auf!
Ursachen, Symptome und Behandlung von Geräuschempfindlichkeit. Jeder Mensch kennt das unangenehme Gefühl, wenn laute Geräusche sprichwörtlich an den Nerven zerren. Bei einer Geräuschempfindlichkeit können jedoch bereits normale Alltagsgeräusche eine Belastung sein. Der medizinische Begriff für diese Hörstörung ist Hyperakusis. Die Hyperakusis ist nicht zu verwechseln mit der Hypakusis, der Schwerhörigkeit. Eine Geräuschüberempfindlichkeit tritt häufig in Verbindung mit Tinnitus auf. Auch ein Hörsturz oder Stress kann die Krankheit verursachen.
Als Hyperakusis bezeichnet man eine Erkrankung, bei der die Hörfähigkeit unnatürlich hoch ist. Diese Überempfindlichkeit muss nicht zwangsläufig als quälend empfunden werden – es gibt durchaus Fälle, in denen Betroffene Geräusche einfach lauter hören, ohne dass dies eine Belastung darstellt. Ist die gesteigerte Wahrnehmungsfähigkeit unangenehm und schmerzhaft, spricht man von einer Hyperakusis dolorosa.
Ursachen und Risikofaktoren der Hyperakusis
Die genauen Ursachen der dieser Hörstörung sind noch nicht abschließend geklärt. Wissenschaftler vermuten jedoch, dass die neurologische Verarbeitung der akustischen Signale nicht richtig funktioniert. Die Filterfunktion des Gehirns kann nicht mehr zwischen Störgeräuschen und relevanten Geräuschen unterscheiden. Hyperakusis kann als eigenständige Krankheit auftreten oder als Begleiterscheinung anderer gesundheitlicher Probleme. Ein Risikofaktor für eine Geräuschüberempfindlichkeit sind gehörschädigende Medikamente wie Acetylsalicylsäure.
Folgende Grunderkrankungen können mit einer Hyperakusis einhergehen:
Hyperakusis als Folge einer Otosklerose-Operation
Bei einer Otosklerose besteht die erfolgversprechendste Therapie in der Regel aus einer Operation, die in einer Klinik oder beim HNO-Arzt unter lokaler Betäubung durchgeführt wird. Nach der Operation kann es zu einer vorübergehenden Hypersensibilität des Gehörs kommen.
Geräuschempfindlichkeit und Schwerhörigkeit
In manchen Fällen ist die Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen ein Vorbote für einen drohenden Hörverlust, beispielsweise bei der Menière-Krankheit oder Wassersucht. Die Untersuchung der Hyperakusis ist daher auch zur Früherkennung von Erkrankungen wichtig.
Symptome einer Geräuschüberempfindlichkeit
Die Ausprägung dieser Hörstörung kann individuell sehr unterschiedlich sein. Betroffene hören Geräusche besonders laut. Dies führt häufig auch zu körperlichen Symptomen wie:
Phonophobie – was ist das eigentlich?
Für Normalhörende ist es oft schwer vorstellbar, wie belastend eine Hörstörung sein kann. Das gilt auch für die Hyperakusis. Häufig kommt zur körperlichen Erkrankung die psychische Komponente hinzu – und Betroffene entwickeln eine starke Angst vor den als quälend empfundenen Geräuschen. Diese Geräuschangst wird als Phonophobie bezeichnet.
Dies kann fatale Folgen für den Alltag und das Sozialleben der Patienten haben: Sie ziehen sich zurück, meiden Gesellschaft und verlassen ihre Wohnung nur noch selten, um sich nicht den belastenden Geräuschen auszusetzen. Dieses Verhalten verstärkt die Probleme jedoch nur. So entsteht schnell ein Teufelskreis. Eine Therapie muss daher nicht nur die körperlichen Ursachen, sondern auch die psychischen Verstärker im Blick haben, um langfristig erfolgreich sein zu können.
Diagnose der Geräuschempfindlichkeit
Wer bei sich Symptome einer Geräuschempfindlichkeit feststellt, sollte Kontakt zu einem HNO-Arzt oder eine spezialisierten Klinik aufnehmen. Der Arzt führt ein eingehendes Anamnesegespräch, untersucht das Ohr und testet, wie gut der Patient hören kann. Bei einem Tonaudiogramm wird die Hörfähigkeit in verschiedenen Frequenzbereichen getestet. Besonders wichtig ist die Prüfung der Lautstärke, ab der ein Ton als unangenehm empfunden wird – die sogenannte Unbehaglichkeitsschwelle. Der Punkt, ab dem ein Geräusch als zu laut wahrgenommen wird, ist bei Hyperakusis-Patienten meist deutlich früher erreicht als bei Normalhörenden.
Behandlung der Hyperakusis
Die Therapie der Hyperakusis richtet sich nach der jeweiligen Ursache und ähnelt teilweise der Therapie von Tinnitus. Sie besteht im Wesentlichen aus zwei Elementen:
Hyperakusis und Tinnitus
Die Kombination von Geräuschsensibilität und Tinnitus kommt besonders häufig vor. Über 40 Prozent der Menschen, die unter Tinnitus leiden, berichten auch von einer gesteigerten Geräuschsensibilität.
Hyperakusis zusammengefasst