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Ohren spülen

Ohren spuelen


Wie Sie Ihre Ohren mit der Ohrendusche richtig reinigen. Ohrenschmalz wird von vielen als unappetitlich oder lästig empfunden, dabei erfüllt es viele wichtige Funktionen im Ohr. Bei einer Überproduktion an Ohrensekret oder bei Fremdkörpern im Ohr sollte der HNO-Facharzt zu Rate gezogen werden. Er kann eine professionelle, effektive und gleichzeitig sichere Ohrenreinigung vornehmen. Wer seine Ohren zuhause selber reinigen möchte, kann zur Ohrendusche greifen. Ein paar Dinge müssen Sie beim Ohren spülen jedoch beachten.

Grundsätzlich sollten Sie Ohrenschmalz aus dem Gehörgang lieber nicht selbst entfernen, denn bei einer unfachmännischen Reinigung können schnell Reizungen oder Verletzungen entstehen. Wenn Sie unter einer Ohrenschmalz-Überproduktion leiden, können Sie das Ohrensekret regelmäßig bei Ihrem HNO-Arzt entfernen lassen. Möchten Sie Ihre Ohren lieber selbst reinigen, sind Ohrspülungen jedoch als Alternative gut geeignet.

Finger weg von Wattestäbchen

Auch wenn es weit verbreitet ist: Beim Reinigen der Ohren sollten niemals Wattestäbchen in den Gehörgang eingeführt werden. Sie können die Haut des Gehörgangs reizen oder das Trommelfell beschädigen. Darüber hinaus schieben Wattestäbchen das Ohrensekret eher tiefer in das Ohr hinein, anstatt es zu entfernen. So können hartnäckige Ohrenschmalz-Pfropfen entstehen. Einen Ohrenschmalz-Pfropf selbst entfernen ist selten eine gute Idee. Zu hoch ist das Verletzungsrisiko. Wenden Sie sich lieber direkt an Ihren Arzt. Er kann den Pfropfen im Ohr schmerzfrei absaugen.

Zubehör zum Ohren spülen

Auch der Arzt führt oft Ohrspülungen durch, wenn Menschen unter einer Ohrenschmalz-Überproduktion leiden. Wer zuhause selbst die Ohren spülen möchte, kann das problemlos tun. Im Unterschied zum Reinigen der Ohren mit Wattestäbchen oder Ohrenkerzen ist die Ohrenspülung relativ sicher. Man benötigt lediglich das richtige Zubehör. Dazu gehören:

  • Ohrenspritze: Wichtig ist vor allem eine hygienische, sichere und praktikable Ohrenspritze. Mit Hilfe dieser Ohrenspritze wird Wasser mit einem erhöhten Druck in den Gehörgang geleitet, wo es das Ohrenschmalz löst und aus dem Ohr heraus spült. Ohrenspritzen gibt es aus verschiedenen Materialien, unter anderem aus Metall oder Gummi. Metallspritzen bergen gewisse Risiken – werden sie zu tief ins Ohr eingeführt, können sie schnell das Trommelfell verletzen. Deshalb sollten sie dem Arzt vorbehalten bleiben. Ohrenspritzen aus Gummi sind für den häuslichen Gebrauch gut geeignet. Sie sind weich und nachgiebig und beugen Verletzungen vor. Alternativ kann auch eine einfache Einweg-Spritze aus Kunststoff verwendet werden, die mit einem speziellen Aufsatz fürs Ohr versehen wird.
  • Ohrenspray: Das Ohrenspray wird direkt in den Gehörgang gesprüht und hilft dabei, das Ohrenschmalz vor der Ohrendusche zu lösen und aufzuweichen. Es gibt Ohrensprays, die auf Meersalz-Basis wirken, und solche, die hautpflegende Öle verwenden. Beide wirken gleichermaßen gut.
  • Ohrentropfen: Als Alternative zum Ohrenspray können Sie auch Ohrentropfen zum Aufweichen des Ohrensekrets verwenden. Ob Sie Ohrenspray oder Ohrentropfen verwenden, hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Bei hartnäckigem Ohrensekret wirken Ohrentropfen in der Regel etwas besser.

Ohrenspritzen, Ohrenspray und Ohrentropfen erhalten Sie im Drogeriefachmarkt, in der Apotheke und bei Ihrem Hörgeräteakustiker. Auch im Internet können Sie dieses Zubehör bestellen.

Ohren spülen in vier Schritten

Ideal ist es, wenn Sie bei der Ohrenspülung eine Hilfsperson haben. Mit ein wenig Umsicht und Vorbereitung können Sie Ihre Ohren aber auch problemlos selbst spülen. Dazu gehen Sie in den folgenden fünf Schritten vor:

    1. Ohrenschmalz einweichen: Um das Ohrensekret besser entfernen zu können, sollte es vorher mit Ohrenspray oder Ohrentropfen eingeweicht werden. Befolgen Sie dazu die Hinweise auf der Packungsbeilage.

    2. Warmes Wasser bereitstellen: Für die Ohrenspülung verwenden Sie am besten warmes Wasser. Bereiten Sie also eine Schüssel mit ein bis zwei Litern Wasser vor.

    3. Ohrenspritze befüllen: Nun folgt die eigentliche Ohrenspülung. Dazu drücken Sie den Ballon der Ohrenspritze zusammen, halten die Öffnung ins Wasser und lassen den Ballon wieder los. Die Ohrenspritze füllt sich nun. Durch Zusammendrücken des Ballons wird das Wasser wieder heraus gespült. Wiederholen Sie diesen Vorgang einige Male, um die Ohrenspritze richtig zu reinigen. Danach füllen Sie die Ohrenspritze, halten Sie aufrecht und prüfen, ob sich noch Luft in dem Ballon befindet, indem Sie darauf drücken. Drücken Sie die verbliebene Luft aus dem Ballon, bis Wasser heraustritt. Tauchen Sie den Ballon dann wieder ein, um ihn vollständig zu füllen. Ist der Ballon so weit angefüllt, dass beim ersten Drücken sofort Wasser austritt, können Sie mit der Ohrenspülung beginnen. Wiederholen Sie jedoch die Befüllung der Ohrenspritze nach jedem Spülvorgang wieder.

    4. Ohren spülen: Neigen Sie den Kopf zu der Seite des Ohres, das gespült werden soll. Führen Sie die Spitze der Ohrenspritze etwa zwei Zentimeter tief in den Ohrenkanal ein. Am besten halten Sie den Kopf dabei über das Waschbecken oder eine Schüssel, damit das herauslaufende Wasser aufgefangen wird. Drücken Sie nun auf den Ballon der Ohrenspritze, so dass das darin befindliche Wasser mit etwas Druck in Ihren Gehörgang gespült wird. Dort löst es den aufgeweichten Ohrenschmalz und spült ihn heraus. Spülen Sie das Wasser so lange in Ihr Ohr, bis die Ohrenspritze leer ist. Wiederholen Sie den gesamten Vorgang etwa drei bis vier Mal pro Ohr.

    5. Ohren trocknen: Vergessen Sie nach Durchführung der Ohrenspülung nicht, ihre Ohren richtig abzutrocknen.

    6. Zubehör reinigen: Ohrenschmalz dient der natürlichen Reinigung unserer Ohren und enthält daher häufig Bakterien. Deshalb sollten alle Instrumente, die zur Ohrenspülung verwendet wurden, sorgfältig gereinigt und am besten auch desinfiziert werden.

Nützliches Ohrenschmalz

Wenn Sie nicht gerade unter einer Ohrenschmalz-Überproduktion oder einem Ohrenschmalz-Pfropfen leiden, müssen Sie das Ohrensekret grundsätzlich nicht entfernen. Denn das Cerumen dient dem Selbstschutz und das Reinigen unserer Ohren und verhindert die Ausbreitung von Bakterien, Pilzen und Entzündungen.

Ohren spülen zusammengefasst:

  • Ohrenschmalz erfüllt viele wichtige Funktionen im Ohr und muss grundsätzlich nicht entfernt werden.
  • Bei Menschen, die unter einer Ohrenschmalz-Überfunktion oder einem Ohrenschmalz-Pfropfen leiden, kann eine Ohrenreinigung sinnvoll sein.
  • Vorsicht: Bei unsachgemäßem Reinigen, zum Beispiel mit Wattestäbchen oder Ohrenkerzen, können Verletzungen entstehen. So können Wattestäbchen beispielsweise abbrechen oder das Trommelfell durchstoßen.
  • Ideal ist eine professionelles, schonendes und effektives Reinigen beim HNO-Arzt. Er kann auch Ohrenschmalz-Pfropfen entfernen.
  • Als Alternative für Zuhause ist auch eine Ohrenspülung möglich.
  • Um die Ohren zu spülen sind Ohrenspritze sowie Ohrenspray oder Ohrentropfen erforderlich.
  • Beim Ohren spülen wird das Ohrenschmalz zunächst mit Hilfe von Ohrenspray oder Ohrentropfen eingeweicht. Danach führen Sie die Spitze der Ohrenspritze ins Ohr ein und spülen mit Wasser den Gehörgang und das Ohrensekret heraus.
  • Spezielle Ohrentropfen und Ohrensprays zur Ohren-Reinigung sind im Fachhandel erhältlich.
  • Bei Fragen rund um das Spülen der Ohren sprechen Sie Ihren Arzt oder Hörgeräteakustiker an.