Hörgeräte-Vergleich

Woran Sie einen guten Hörakustiker erkennen

Eine der wichtigsten Aufgaben bei der Hörgeräteversorgung ist die Auswahl des richtigen Hörgerätes. Einen guten Hörakustiker erkennen sie daran, dass er eine eingehende Bedarfsanalyse durchführt, viele Fragen stellt und genau abwägt, welches der vielen verschiedenen Modelle am besten zu Ihnen passt. Dieser erste Beratungstermin nimmt etwas Zeit in Anspruch, doch er ist wichtig, um die ideale Hörhilfe für Ihre Einsatzzwecke auszuwählen.

Das Angebot an leistungsstarken, hochentwickelten Hörsystemen ist heute groß. Das technische Niveau von modernen Hörgeräten ist dabei durchwegs sehr hoch. Doch bei weitem nicht jedes Gerät ist für jeden Hörgeschädigten geeignet. Je nach Art, Grad und Ursache der Schwerhörigkeit sind andere Hörgeräte zu bevorzugen. Auch anatomische Voraussetzungen, Ihr audiologisches Profil, persönliche Vorlieben und die individuelle Lebenssituation müssen bei der Auswahl beachtet werden. Ein guter Hörakustiker bezieht all diese Faktoren in seine Bedarfsanalyse mit ein. Deshalb sollten Sie für Ihren ersten Termin etwas mehr Zeit einplanen.

Hörgeräte müssen zu Ihrem Leben passen

Nehmen Sie häufig an geschäftlichen Meetings teil und möchten alle Kollegen richtig verstehen? Unterrichten Sie in Klassenräumen und müssen dort gut hören können? Sind Sie aktiv und möchten ein Hörsystem, das Sie auch beim Sport tragen können? Oder sind Sie hauptsächlich zuhause auf eine Unterstützung beim Hören angewiesen? Ähnliche Fragen wird Ihnen ein guter Hörakustiker stellen. So kann er verschiedene Hörgeräte vergleichen und prüfen, ob sie zu Ihrem Leben passen.

Hörgeräte testen

Hörgeräte-Hersteller wie Siemens, Phonak oder Resound verfolgen bei der Entwicklung Ihrer Hörhilfen verschiedene Ansätze und setzen andere Schwerpunkte. In der Regel stellt Ihr Hörgeräteakustiker Ihnen nach einem intensiven Beratungsgespräch verschiedene Bauformen vor und empfiehlt Ihnen ein Hörsystem, das zu Ihren Bedürfnissen passt.

Ein erstes Probetragen beim Akustiker erlaubt Ihnen, sich ein Bild von dem ausgesuchten Hörgerät zu machen. Danach können Sie das Hörgerät in ihrem Alltag testen. Denn nur so können Sie wirklich beurteilen, wie gut das Gerät zu Ihnen und Ihrem Leben passt – und wie effektiv es Ihrer Schwerhörigkeit entgegenwirkt. Die meisten Akustiker geben Ihnen ein bis zwei Wochen Zeit, Ihre Hörhilfen auszuprobieren. Im Anschluss werden die Hörsysteme ggf. nachjustiert.

Worauf Sie beim Testen Ihres Hörsystems achten sollten

Achten Sie bei Ihrem Test darauf, das Hörgerät in unterschiedlichen Alltagssituationen und Hörumgebungen auszuprobieren – und nicht nur in den eigenen vier Wänden. Am besten führen Sie dabei Buch und machen sich Notizen. Stellen Sie sich dabei jeweils folgende Fragen:

• Wie gut hören Sie mit dem Hörgerät?
• Wie ändert sich das Hörempfinden in verschiedenen Hörumgebungen?
• Hören Sie mit dem Hörgerät wirklich klar?
• Wie verstehen Sie in geräuschvoller Umgebung?
• Wie empfinden Sie Störgeräusche?
• Wie gut hören und verstehen Sie Sprache mit dem Hörgerät?
• Welche Laute können Sie bei Sprache möglicherweise schlechter hören?
• Wie gut kommen Sie mit dem Hörgerät im Alltag zurecht?
• Wie angenehm trägt sich das Hörgerät im Ohr?
• Welche Eigenschaften gefallen Ihnen an dem Hörgerät gut, welche nicht?

Diese Details sind für die Beratung bei Ihrem Akustiker sehr wichtig. Hören Sie anfangs ungewohnte Geräusche bei Verwendung Ihres Hörsystems, muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass dieses Modell für Sie ungeeignet ist. Möglicherweise muss nur die richtige Einstellung für Ihre Ohren noch gefunden werden. Es kann aber auch sein, dass Ihr Gehör sich einfach wieder an das Hören bestimmter Frequenzen gewöhnen muss – denn je länger es hörentwöhnt war, desto länger kann auch die Gewöhnung an das Hörgerät dauern.

Beim Hörgeräte-Vergleich immer ein zuzahlungsfreies System testen

Das intensive Ausprobieren lohnt sich, denn Ihre neue Hörhilfe wird Sie viele Jahre begleiten – und kann Ihren Alltag erheblich erleichtern. Damit sie Ihren Hörverlust bestmöglich ausgleichen kann, sollten Sie auf jedes Detail genau achten. Bei Fragen und Problemen können Sie jederzeit Kontakt zu Ihrem Akustiker aufnehmen.

Ein Tipp: Achten Sie darauf, dass bei Ihrer Auswahl immer mindestens ein zuzahlungsfreies Hörsystem dabei ist! Viele Hörhilfen, die von den Krankenkassen vollständig übernommen werden, umfassen ein beachtliches Leistungsspektrum und können – sowohl in Hinblick auf ihre Technik als auch auf ihren Tragekomfort – mit teureren Modellen gut mithalten. Für ein solches Kassenmodell müssen Sie lediglich die private Zuzahlung in Höhe von 10 Euro bezahlen – und sparen so bares Geld.

Hörgeräte auch nach der Gewährleistungsfrist umtauschen

Nach dem Test tauschen Sie sich mit Ihrem Hörakustiker aus: Welche Erfahrungen haben Sie gemacht, während Sie das Hörgerät testen konnten? Gemeinsam können Sie eine gute Entscheidung treffen. Haben Sie keine Sorge, wenn Sie sich festlegen und ein Hörgerät kaufen: Viele Akustiker nehmen das Gerät auch nach der gesetzlichen Gewährleistungszeit wieder zurück oder tauschen es um, wenn Sie doch nicht zufrieden damit sind.

Hörgeräte-Vergleich zusammengefasst:

• Welches Hörgerät für Sie optimal ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Art, Ursache und Schwere Ihrer Hörstörung, Ihr Audioprofil, Ihre anatomischen Voraussetzungen, Ihre Lebensweise und Ihr persönliches Empfinden.
• Bedenken Sie beim Vergleichen der Preise, dass Ihre Krankenkasse einen Festbetrag von 784,94 Euro pro Hörgerät übernimmt (für ein zweites Hörgerät 627,95 Euro).
• Bei Ihrem Hörgeräteakustiker haben Sie die Gelegenheit, Hörsysteme zu testen – und sie ein bis zwei Wochen lang in Ihrem Alltag auszuprobieren.
• Nach dem Test beraten Sie sich mit Ihrem Hörakustiker darüber, ob das Hörgerät zu Ihnen passt, und lassen es gegebenenfalls nachjustieren.
• Viele Akustiker bieten auch nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistungsfrist die Möglichkeit, Hörgeräte zurückzugeben oder umzutauschen, wenn Sie damit nicht zufrieden sind.